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1. Geschichte der Reformation - S. 234

1834 - Leipzig : Dürr
234 Die Jubelfeste der Protestanten. men, Schlesien, Ungarn, in Frankreich noch manche De« drück'ung und Mißhandlung ertragen mußten. Verschiedene angesehene Protestanten waren zur katholischen Kirche über- getreten, unter welchen besonders der Uebertritt des Kur- fürsten von Sachsen Friedrich August 1697, den die Polen nicht als Protestanten zum Könige annehmen wollten, sie für ihre Freiheit besorgt machte, da die Reformation ! on Sachsen ausgegangen war und man dasselbe als die Haupt- stütze der Evangelischen in Deutschland ansahe. Die Sach- sen erhielten aber völlige Sicherung ihrer Rechte, und Frie« drich August, nachher August I., König in Polen, so wie auch seine Nachfolger haben als Katholiken sich keine Eingriffe in die Freiheit ihrer protestantischen Untcrthanen erlaubt. Ihre kirchlichen Angelegenheiten wurden einer besonder» evangelischen Behörde übergeben. Indessen erkannten die Protestanten 1717 dankbar, daß sie Gott eine bessere Zeit hatte erleben lassen. Noch tönte der traurige Nachhall der Jammertöne aus dem vorigen Jahrhundert herüber und hochbejahrte Greise hatten wohl noch mit eignen Augen Spuren von dem Greuel der Ver- wüstung auf Deutschlands Gefilden gesehen; die jüngere Nachwelt vernahm mit Grauen, was die Alten davon er- zählten und priesen Gott für den ruhigern Tag nach der langen stürmischen Nacht. Sie genossen die blutig erkämpf- tem Vortheile der Reformation, die Religions- und Gewis- sensfreiheit, den ungehinderten Gebrauch der heiligen Schrift, den Gottesdienst in der Muttersprache, der für den Geist und das Herz so wohlthatig wurde. Bessere Vortrage, Ge- sänge und Erbauungsschriften erquickten das Herz; die Herr- schaft der protestantischen Lehre in den nordischen Reichen und in einem großen Theile Deutschlands, blühende Univer- sitäten, wie in Halle, Kiel, Wittenberg, Leipzig, Jena, welche letzte Lehranstalt die Söhne des unglücklichen Johann Friedrich des Großmüthigen i558 gegründet hatten; mehr Aufmerksamkeit auf Volksschulen, worin sich besonders Ernst der Fromme Herzog von Gotha, der überhaupt ein Vater seines Volkes war, rühmlichst auszeichnete, und allmalig die
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