1826 -
Erfurt
: Müller
- Autor: Benicken, Friedrich Wilhelm
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Schulformen (OPAC): Selbstunterricht
- Regionen (OPAC): Preußen
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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» auch die Erntheilung in die Marchia transälbeana
5 (Altmark) Marchia media (das Land zwischen Elbe
und Oder: Ukermark, Priegnitz rc.) uyd lviavebia
tran8odeiana (Neumark). Das Landbuch gkebt
die jährlichen Einkünfte auf 6500 Mark (61,000
Rthlr.) an. Sein Sohn Wenzel führte bis zu
seiner Erwählung zum römischen Könige den Titel
eines Markgrafen und Kurfürsten von Brandenburg
unter Vormundschaft des Vaters, der von dem an
jenen Titel selbst annahm und sich ganz der Sorge
für dieß Land widmete. Er residirte zu Tangermünde,
hielt von dort aus den raublustigen Adel im Zaume
und beförderte, zur Aufnahme des Handels, die Elb-
und Oderschiffahrt. Stapelplatze an den genannten
Strömen waren Tangermünde und Frankfurt. Bei
der Theilung seiner Erbländer kurz vor seinem Tode,
erhielt sein zweiter Sohn Sigismund die Kur-
mark; die Neumark, zugleich mit der Lausitz,
bekam der jüngste Sohn Johann; Wenzel Böh-
men und Schlesien.
Wie aber, im Weltleben sowohl als im Privat,
leben, unrecht Gut nie gedeiht und selten auf den
dritten Erben kommt — so auch hier. Des alten
Kaisers Mühe, Sorge und Eifer um seines Hauses
Erhöhung war ohne Frucht, denn es fehlte die Ge-
rechtigkeit, und der Vertrag von Fürstenwalde, wo
des Stärkeren Obmacht den Schwächern zum Weg-
werfen seines ererbten Besitzes um einen Spottpreis
zwang, trug die natürliche Frucht aller Gewaltthat.
Eben so leicht wie Karl die Mark gewonnen hatte,
verthat sie Sigismund. Sein Aufwand als muth-
maßlicher Thronerbe von Ungern und Polen (er war
Verlobter der Tochter König Ludwigs des Großen)
verursachte ihm Geldmangel und verwickelte ihn in'
die unglücklichsten Spekulationen. Sobald er die lang-
ersehnten Kronen gewann, verpfändete er die Mark
an Jobst, Markgrafen von Mähren, der sich nur
hinsichtlich der Einnahmen um das Land beküiumerte,
dessen Regierung Sratthaltern überließ und es durch
diese Sorglosigkeit dahin brachte, daß zuletzt, als jeg-
licher Verkehr aufhörte und das platte Land dem
Raubsinne der Burgherrn preisgegcben war, die Städte
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