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1. Lehrbuch der Geschichte des preußischen Staates für Schulen und den Selbstunterricht - S. 56

1826 - Erfurt : Müller
56 Gegenwart Institutionen aus dem Mittelalter theils herbeigewünscht, theils sogar angepriesen worden sind. Freilich haben sie uns auch Sitten, Tracht und Sprache jener Zeit in den Kauf geben wollen, aber dabei nicht bedacht, daß grade dieß einer von den .gefährlichen Rückschritten sei gegen welche sie bei jedem Versuche predigen, wenn ein weiser Fürst sich aufmacht, um das von den Stürmen gewaltiger Zeit aus ihrem Gleise ge» worfene Geschlecht auf den in der Geschichte des Weltlebens deutlich vorgezeichneten Pfad zur vollende- ten Gesittung zurückzuleiten. Eben so verkehrt aber ist es auch anderseits, der damaligen Zeit und den fürstlichen Lenkern derselben darum alle Ehre nehmen zu wollen, weil in jener und unter diesen Dinge sich ereigneten, die unserm Zeit- alter allerdings ein Gräuel sein muffen. Die da- maligen Hepenprocesse in der Mark können uns nur an die zu jener Zeit allgemeinen Vorstellungen von dem unmittelbaren Einflüsse des Teufels und an- drer böser Geister auf die Menschen wie auf die ir- dischen Dinge überhaupt erinnern, nur an Luthers Lehr' und Beispiel hinsichtlich der Nothwendigkeit des Kampfes mit dem Teufel, endlich 'an den Glauben der Protestanten, daß an der Spitze aller Teufelei der Papst stehe und das Evangelium durch Hollen- macht zu stürzen suche: — um die allgemeine Jagd der Theologen, Medickner und Juristen auf den Sa- tan und dessen Gelichrer natürlich zu finden, das ein- gefangene Wild (Zauberer und Hexen) unter den Mar, tern des Exorcismus, der Wunderkuren und des Schei- terhaufens zu bedauern, aber keineswegs dessen Pei- niger zu verdammen, die nicht anders thatcn als wie sie wußten und nach den Begriffen ihrer Zeit es für recht und pflichtgemäß hielten. Gleicherweise verhält es sich mit dem Verfahren gegen Straßenrauber und Mordbrenner, wovon Kur- fürst Joachims Regierung ein merkwürdiges Bei- spiel aufzuweisen hat in dem bekannten Hans Kohl- hase, der, von einem sächsischen Junker betrogen, selbst mit des Kurfürsten Unterstützung von Sekten der Rcgicrrlng Sachsens kein Recht erlangen konnte, darauf dem Kurfürsten von Sachsen förmlich, nach
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