1826 -
Erfurt
: Müller
- Autor: Benicken, Friedrich Wilhelm
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Schulformen (OPAC): Selbstunterricht
- Regionen (OPAC): Preußen
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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v. 1615
bis 1616
1622
1620
1621
lang wirkte, als die Ereignisse kein Heer der krieg-
führenden Machte nach Brandenburg führten, spater
aber das Unheil verdoppelte, weil beide Theile das
neutrale Gebiet nach damaliger Kriegssitte als feind-
lich zu verwüsten, mindestens zu benutzen, sich berech-
tigt glaubten.
Die Rheinlands, deren Statthalter der Kur-
fürst früher gewesen war, bewahrte der vielgewandte
Graf Adam von Schwarzenberg, kurfürstlicher
Gesandter bei den vereinigten Niederlanden, einstwei-
len durch einen Vertrag mit den Generalstaaten, in
welchem diese sich verpflichteten, des Kurfürsten Rechte
auf Jülich, Cleve und Berg unter der Bedingung zu
schützen, daß jener ein Regiment zu Fuß von 1000 Mann
dort halten und ein Drittheil der Kosten zur Erobe-
rung einiger Platze in Jülich tragen solle.
In Preußen, wohin der Kurfürst abging um
die Belehnungs-Angelegenheit zu fördern, störte die
Pest, welche dort furchtbare Verheerungen anrichtete,
den deßfalls verordneten Landtag dergestalt, daß er
von einem Orte zum andern verlegt werden mußte.
Ueberdieß weigerten sich die querulirenden Stände, dem
Kurfürsten vor Abstellung ihrer Beschwerden über
die Besetzung der Stetten und den Calvinismus zu
huldigen; wobei sie von Seiten der Polen thatigst un-
terstützt wurden. Nach langem Streite, (den die Stande
durch ihre Abneigung gegen jeden Beitrag zur Küsten-
vertheidigung mehrten, welche der von Schweden be-
drohte König . Sigismund vom Kurfürsten forderte)
glaubte dieser, den die von seiner Mutter erzwungne
Vermählung seiner Schwester, Marie Eleonore,
mit dem Könige Gustav Adolph von Schweden
in neue Verlegenheit setzte, durch reichliches Bewilli-
gen sein Ziel endlich erreicht zu haben, als der Kö-
nig von Polen ihn schriftlich benachrichtigte, daß eine
königliche Kommission über den Zustand des Herzog-
thums entscheiden und nach ihrem Gutachten auf ei-
nem Landtage die Belehnungs-Angelegenheit ordnen
solle. Diese Kommission trat von vorn herein
mit Anmaßungen aller Art hervor, verlangte vom
Kurfürsten außer den vertragsmäßigen 100 Reitern
ein Hilfskorps von Fußvolk und Ältillerie für den