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1. Geschichte des deutschen Volkes und des deutschen Landes - S. 72

1839 - Stuttgart : Literatur-Comptoir
-ts-»Shs 72 Rheinland der Schwerpunkt des Reiches/ so war dieser den Einfällen dieses Volkes zu bedenklich ausgcsetzt/ und auch ihr Heidenthum war Karin ein Anstoß. Religion und Politik <nicht immer zu vereinen) riethen zum Kampf, und das Wormser Maifeld (772) beschloß den Krieg. Das Christenthum haßten sie, weil sie in der Annahme nur Verknechtung sahen; den frommen Mönch Lebuin mit seinen Predigten und Drohungen hatten sie von Markloh fortgejagt. Karl drang über den Rhein nach der Dicmel, der Gränze der Sachsen und der Franken (Hessen) vor, wo beim heutigen Stadtberg die Eresburg (Heerburg?) vielleicht durch Verrath in seine Hände siel. Dann ging's in die Nähe des Teuto- burgcr Waldes, wo die Irwins- (Armins?) Säule stand, welche die Franken als ein heidnisches Idol zerstörten. Dann an die Weser; er fand wenig Widerstand und ging für den Winter nach Heristal. Nun aber dachten die nur überraschten Sachsen an vereinten Widerstand. Es traten Wittekind und Alkion als Herzoge derselben auf. Sie verheerten, während Karl in Italien war, das Heffenland. Auch die Friesen hatte Wittekind aufgeregt, und diese schüttelten ihr Christenthum (Liudgers Werl) wie eine Bürde ab. Karl eroberte die Feste Sigburg an der Ruhr, die Eresburg zum zweiten Mal und schlug die Sachsen am Braunsberg bei Hörtcr; an der Ocker inachten die Ostfalen unter Hessi im Buckigau (Bückesberg), die En- gern unter Bruno Friede; endlich auch die Westfalen, nachdem sie eine Abtheilung der Sachsen geschlagen hatten. Kaum aber war Karl abermals nach Italien, als der Eid der Treue vergessen, und von Neuem die Fahne des Abfalls geschwungen wurde. Karl eilte herbei 776, zerstörte die Eresburg abermals, bauete eine neue Burg und ließ bei Lippspring viele Sachsen, die sich unterwarfen, taufen. An Belehrung und Ueberzcugung hielt man sich wohl weniger, als ans Symbol. Man trieb die Täuflinge zu Hunderten in die Flüsse, taufte sie, und dann waren cs Christen! Sie waren auch darnach! Auf einem zu Paderborn 777 gehaltenen Maifclde erschienen auch viele sächsische Große; nur der Erwünschteste von allen, Wittekind blieb aus. Er holte Hülfe vom Dänenkönig, seinem Schwager, und als die Nachricht kam, daß Karl in den Pyrenäen schwere Verluste erfahren, drang cr bis an den Rhein verwüstend vor. Nun erlitten zwar die Sachsen 779 und 780 wiederholte Niederlagen, und Karl kam bis zur Elbe. Nur Wittekind blieb unbezwungen, wie ungetanst. Er regte vielmehr die Serben im Meißnischen auf, verheerend in Thüringen einzufallen, und als drei fränkische Große mit ihren Schaarcn kamen und sich mit Ostsranken und Sachsen verstärken sollten, erlitten jene Franken am Süntel an der Weser eine schwere Niederlage. Jetzt eilte Karl wie ein Engel der Rache herbei, Wittekind war fort, aber Karl ließ sich 4500 der Schuldigsten ausliefcrn und bei Verden an der Aller an einem Tage enthaupten! Wer nur die- sen Tag aus Karls Leben streichen könnte und diesen Frevel an der Menschheit T Aber über den Leichenhaufen und dem Blutstrom der Enthaupteten reichten sich jetzt die Sachsen die Hand; für einen Erschlagenen standen 10 Männer der Rache da. Karl war bald wieder da, und bei Detmold kam es zu einer Schlacht 783, wie sie Karl noch nie geschlagen hatte. Sie blieb unentschieden; doch zog Karl zurück und Verstärkung an sich. An der Hase kämpfte er glücklicher; aber der Krieg ging fort, und Karl blieb dießmal da, ließ seine Familie nach Eresburg kommen und hielt das Maifeld zu Paderborn (785). Dicß brach den Muth der Muthigsten, und selbst Wittekind und Albion unterwarfen sich, kamen nach Attignp und ließen sich taufen. Sie mögen ihr Schwert gebrochen und den Krieg begraben haben. Sie verschwinden von da an, wenn auch nicht aus dem Leben, doch aus der Geschichte. 'Wittekinds Grab zu Engern ließ Kaiser Karl Iv. 1377 erneuern. Karl schrieb jetzt als Uebcrwinder strengere Gesetze vor. Dann unterdrückte er orne Verschwörung eines Grafen Hartrad in Thüringen, welche der Stolz und die
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