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1. Geschichte des deutschen Volkes und des deutschen Landes - S. 105

1839 - Stuttgart : Literatur-Comptoir
—»-i-Shhs 105 fdne Oberlehenshcrrlichkeit gebracht und den jungen König, seinen Mündel, an seinen Hof genommen. Dann hatte er die baierischcn Verhältnisse geordnet, wo Arnulf (von feiner Strenge in Handhabung der Kirchenangclegenheiten von den geistlichen Geschichtschreibern der Böse beigcnannt) das Zeitliche gesegnet hatte. Die Baiern hatten seinen Sohn Eberhard zum Herzog gewählt, und dieser, zur Bestätigung vom König vorgeladen, war ausgeblieben. Otto zog gegen ihn, konnte ihn aber erst 938 besiegen und dessen Bruder Berthold an seine Stelle setzen, der 943 einen gewaltigen Sieg über die Ungarn auf der Welser Heide erfocht. Der dritte Bruder Arnulf wurde der Baiern Pfalzgraf, das heißt für Bauern Oberrichter in des Königs Pfalz zu Regcnsburg. Auf die Seite der mit dem König Unzufriedenen waren nun auch Herzog Heinrich, Otto's Bruder, Herzog Giselbert von Lothringen, Friedrich, Erzbischof von Mainz, u. A. getreten. Auf einem Feste zu Saalfeld 939 entwarf man den Plan. Heinrich ging nach Lothringen, Otto mit dem Schwaben Hermann nach. Bei Birthen am Rhein kam es zu einer wunderbaren Schlacht. Von des Königs Heer waren erst Hundert über den Rhein gegangen, weil die Zahl der Kähne zum Uebcrsetzen zu gering war. Er selbst war noch diesseits und sah bald mit Schrecken, wie das feindliche Heer gegen jenes kleine Häuflein anrückte, das unwiederbringlich verloren schien. Allein es zog sich hinter einen Teich zurück, und dieser wurde von den Lothringern nur auf einer Seite unigangen, so daß sich unbemerkt einige der fran- zösischen Sprache mächtige Sachsen au ihren Rücken anschließen und plötzlich ein: Rette sich, wer kann! rufen konnten. Während also vorn die Ottonischen tapfer stritten, glaubten die schuldbewußten Lothringer sich im Rücken überfallen und jagten bald in zügelloser Flucht davon. Otto, für die Seinen betend, sah erstaunt das Wunder! Ein Thüringer von Otto's Heer eilte sogleich in seine Heimath, verkündete Heinrichs Niederlage und Tod, worauf Alles bis auf Merseburg und Scheidingen wieder aus Otto's Seite trat. Nur in Merseburg hielt sich noch Hein- rich, wo ihn aber sein Bruder Otto zur Ergebung zwang. — Dann zu den Lothrin- gern zurück, welche den 16jährigen König Ludwig Iv. von Frankreich, einen Karo- linger und Nachfolger Rudolfs, auf ihren Thron eingeladen hatten. Auf seine Seite traten die Bischöfe von Metz und Straßburg, sogar der Mainzer Erzfürst, und Ludwig kam nach Verdun und in das Elsaß. Dagegen traten wieder fran- zösische Valallen auf Otto's Seite, der nun nach Ludwigs Abzug das Elsaß bis auf Breisach wieder gewann. In seinem Rücken aber traten der Mainzer Friedrich, Giselbert, Heinrich, Eberhard von Neuem auf, und Viele zogen aus des Königs Lager bei Breisach ab. Man rieth dem Könige zur Flucht; da rief er: „Kein Rückzug! es sei besser, für die gute Sache zu sterben, als schmachvoll zu leben." Tapfere Männer zählen nicht! und das Glück war gern dem Muthigen geneigt. Zwei Grafen seines Anhanges überfielen plötzlich bei Andernach Giselbert und Eberhard. Der Letzte wurde niedergestoßen, und Giselbert ertrank auf der Flucht im Rhein (939). Da unterwarfen sich Heinrich und der Erzbischof; Lothringen war gerettet, und Giselberts Sohn Heinrich, dann des Königs Bruder Heinrich selbst bekamen Lothringen. Doch Heinrich ruhte noch nicht. Mit unzufriedenen Sachsen und Thüringern kam eine neue Verschwörung zu Stande, der zufolge Otto auf dem Osterfeste 941 zu Quedlinburg ermordet, und Heinrich an seine Stelle gesetzt werden sollte. Aber die Sache wurde entdeckt, einige der Vcrräther hieb man nieder, und Heinrich wurde gefangen vor Otto in die Pfalz nach Ingelheim gebracht. Der Erzbischof von Mainz reinigte sich durch die Abendmahlsprobe; er müsse ja bersten, wenn er das Heilige schuldig zu sich nehme! Unterdessen hatten die Slaven wieder losgeschlagen. Gero, der große Mark- graf und Herzog über die Sorbengrünze von Magdeburg bis Meißen, der strenge
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