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1. Geschichte des deutschen Volkes und des deutschen Landes - S. 124

1839 - Stuttgart : Literatur-Comptoir
—» J >r 3 1 '24 £he-c*-«~ Schweinelieferung an des Königs Kammer; die Sachsen fügten sich nach Ekkards Tod; der Baiern war er ohnehin gewiß; die Lothringer erkannten ihn an, und so mußte sich auch Hermann von Schwaben fügen. Zu Aachen wurde er als König Heinrich Ii. auf den Königsstuhl gehoben; doch lagen auch in diesen Verhand- lungen mit den Fürsten und Völkern die ersten Anfänge der späteren Wahlcapitu- lationen. So war die Krone stückweis aus dem guten Willen der Fürsten zusam- mengeleimt worden! Zwar hatte er wegen Baiern dem ostfränkischen Markgrafen Heinrich (von Schweinfurt) Aussicht gemacht, erklärte aber nach erhaltener Krone, er müsse der Baiern Recht, sich selbst einen Herzog zu wählen, ehren, und gab es dennoch roo-i dem Bruder seiner jungfräulichen Gemahlin Kunigunde von Luren- burg und Schwaben nach Hermanns Tode dessen Sohne, dem Kinde Hermann Iii., dessen Schwester Gisela, Gemahlin des Markgraf von Oesterreich, dann aber Ge- mahlin des fränkischen Graf Konrad, des nächsten deutschen Königs, wurde. Die Italiener hielten mit Otto's kinderlosem Tode ihre Verbindung mit Deutsch- land für gelöst und hatten Markgraf Harduin von Zvrea zum König gewählt. Die ihm wenig gewogenen Geistlichen aber wandten sich an Heinrich, und dieser sandte den Herzog Otto von Kärnthen, den aber Harduin zurückschlug. Eben so sprang damals Herzog Boleslaw von Böhmen und Polen von der deutschen Krone ab, und der in seiner Hoffnung auf Baiern getäuschte Markgraf Heinrich verband sich mit ihm und Ernst von Oesterreich und sogar mit Bruno, des Königs jüngerem Bruder, der das ans Stift Geschenkte ihm entzogen sah. Aber ein Kampf in Franken endete mit Heinrichs Unterwerfung und Gefangenschaft auf dem Giebichen- stein bei Halle (aus welcher ihn später der Bischof von Freisingen in einer Predigt vor dem König losbat), Ernst war schon früher gefangen, und Bruno mußte den geistlichen Stand ergreifen und erscheint als Bischof Augsburgs. Jetzt (1004) trat Heinrich Ii- selbst seinen Zug nach Italien an; Harduin, von den Scinigen verlassen, entfloh, und Hcinnich empfing in Pavia (15. Mai) die eiserne Krone. Aber noch desselben Abends wurde er vom wüthcnden Pöbel in sei- nem Palaste angegriffen und wäre erschlagen worden, wenn nicht die durch Anzün- dung benachbarter Häuser herbeigcrufcncn Deutschen ihren König, der aber durch einen Sprung aus einem Fenster einen lahmen Fuß davontrug, herausgekämpft hätten. Diese Probe italienischer Treue war ihm genug; er eilte heim. Glücklicher drang er jetzt nach Böhmen ein und setzte nach Bolcslaws Flucht nach Polen den verdrängten Prinzen Jaromir als lehnsabhängigen Herzog ein. Der Krieg aber, den er nun mit Polen zu führen hatte, dauerte trotz mehrerer Pausen und selbst einiger Friedcnsverträge bis zum Jahre 1018, zum Hauptfrie- dcn von Budissin (Bautzen) fort und führte eine gräßliche Verödung des ganzen Landes zwischen Elbe und Oder mit sich. Selbst die Stadt Meißen wurde 1015 von den Polen abgebrannt, und die Burg nur dadurch gerettet, daß die Burg- männer oder Kuckebürgcr aus Wassermangel das Feuer mit Mcth löschten. Aber in den Pausen dieses langen und trostlosen Krieges machte Heinrich ll. einen Zug an die westliche Gränze seines Reiches, die Maas, wo König Robert von Frank- reich, Hugo's Sohn, mit zweideutigen Absichten auflothringen stand; doch vereinig- ten sich beide Könige noch gütlich, und Heinrich brachte den Grafen Balduin von Flandern in Gent selbst zur Anerkennung seiner Lehcnshoheit. In dieser Zeit verwirklichte der König aber auch den alten Wunsch, in Bam- berg, dem Leibgcdinge seiner Kunigunde, ein Bisthum zu errichten. Die Keuschheit dieser Ehe (und Kunigundens Gürtel hat später noch die Feuerprobe deßhalb be- standen ) verzichtete auf leibliche Kinder, darum sollte ein geistliches Kind die Acl- tern überleben. Aber die Bischöfe von Wirzburg und Eichstädt wollten von ihren
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