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1. Geschichte des deutschen Volkes und des deutschen Landes - S. 483

1839 - Stuttgart : Literatur-Comptoir
483 Dänemark und Norwegen hcrzufallen, vereitelte schon im Beginne der Vcrwirk- lichnng die Kugel, die in den Laufgräben vor dem norwegischen Frcderikshall den Helden U.dcc. 1718 traf. — Ulrike Eleonore, des Königs Schwester, musste nun in einer Reihe Friedensschlüsse 4719 — 1721 Hannover Bremen und Verden, Preußen Stettin, Vorpommern bis an die Peene nebst den Inseln Usedom und Wollin, August die polnische Krone und dem Czar Licfland, jesthland, Kurland und Jngcrmanland lassen. Dänemark gewann Schleswig und gab Stralsund, Wismar, Rügen oder den von ihm besetzten Thcil Vorpommerns den Schweden wieder. Für Karl Vi. war cs ein Glück gewesen, daß die hohe Pforte während des spanischen Erbfolgckriegcs den Karlowitzer Vertrag gehalten und erst 17lß dem Kaiser den Krieg angekündigt hatte. Aber der Sieger von Zentha, Eugen, lebte noch, und seine Ucberlegcnhcit fühlten die Türken 5. August 1716 bei Peter- Wardein, wo der Großwcssier und 30,000 Türken fielen, das Lager und 164 Kanonen erbeutet wurden. Mit Temeswar fiel 13. Oct. das Banat und ein Theil der Walachei dem Kaiser anheim, und am 18. August 1717 unterlag nach einer ähnlichen Niederlage, wie bei Petcrwardein, auch Belgrad, dessen Fall die Einnahmen von Segueudria, Schabaz und Orsowa und den auf 24 Jahre ab- geschlossenen Waffenstillstand (denn Frieden schlossen die Türken mit Ungläubigen nicht) von Passarowitz (21. Juli 1718) hcrbcisührte, in welchem Oesterreich ganz Serbien mit Belgrad, dem Banat, Temeswar, die Walachei bis an die Aluta und Stücke von Slavonien, Croaticn und Bosnien erhielt. Venedig behielt Albanien und Dalmatien, büßte aber Morca ein. Dagegen drohte ein neuer Krieg mit Spanien, indem nickt der unthätige Phi- lipp, wohl aber seine höchst unternehmende zweite Gemahlin Elisabeth (Farnese aus Parma) die im Frieden verlornen Nebenländer in Italien („ein Stück Brod" für ihre Söhne vom König, da der Thronfolger aus einer früheren Ehe war), mit Hülfe des schlauen Cardinals Alberoni, ihres Ministers, wieder gewinnen wollte. Darum war während des Türkenkrieges eine spanische Flotte vor Sardinien (1717) und Sicilien (1718) erschienen und hatte diese Inseln ohne Kriegserklärung ihren Be- sitzern entrissen. Da aber König Georg I. von England den Frieden wollte, schlug seine Flotte die spanische im Mittelmecre und brachte mit Oesterreich, Frankreich (und den Niederlanden) die sogenannte Quadrupelallianz gegen Spanien zu Stande (2. August 1718), der zufolge, wenn Spanien sich füge, jetzt erst Karl feierlich aus die spanische Monarchie verzichtete, dagegen Sicilien gegen Sardinien von Savoyen eintauschtc und Letzteres dem neuen, von ihm anerkannten Könige ließ; so wie auch Toscana, Parma und Piacenza, deren Dpnafticcn im Erlöschen waren, Elisabeths älterem Sohne Philipp dann zufallen sollten. Aber Spanien fügte sich nicht; Großbritannien und Frankreich erklärten ihm den Krieg, so daß ein franzö- si;ches Heer siegreich in Spanien cindrang, und ein österreichisches wieder Sicilien nahm. Da gab Spanien nach, entließ gezwungen Alberoni *) seines Dienstes; *) lieber Alberoni einen Aussatz non P. Eisenbach in Pölitz, Jalirb. für Mesch, und Staats- kunft, 1829, Mai und September, sehr interessant Zi, lesen. Alberoni, der Gärtnerssohn, harre seine herrschsklchtige und leidenschaftliche Landsmännin dem Philipp, der nichts brauchte, als ein Weib und ein Gebetbuch, empfohlen „als ein gutes Mädchen, mit Butter und Picentiner Käse aufgefüttert, gesund und wohlgenährt." 31
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