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1. Geschichte des deutschen Volkes und des deutschen Landes - S. 558

1839 - Stuttgart : Literatur-Comptoir
55s ' ©-t- mit der französischen Republik fortgesetzt, und nicht unglücklich. Denn die unter Kleber, Jourdan, Pichegru über den Rhein geschrittenen Franzosen wurden von Wurmser zurückgedrängt, Jourdan 12. Oct. 1795 bei Höchst besiegt, Manheim wie- der genommen, und Mainz entsetzt. Allein dafür entwarf das Directorium (Carnot) den Plan, im I. 1796 mit 3 Heeren von Italien und vom Rheine aus auf Wien vorzudringen. Moreau hatte den Oberbefehl des französischen Heeres am Ober- rheiu, Jourvan am Niederrhcin, Bonaparte in Italien. Letzterer siegte bei Mon- tenotte, Millesimo und Dego, bei Ceva und Mondovi und bei Looi (April und Mai 1796) ; er zwang Sardinien und Parma zum Waffenstillstand und sprach schon am 20. Mai die Freiheit der Lombardei als einer transpadanischcn, Bologna's und Ferrara's, bald auch Modena's und Reggio's als einer cispadanischen Republik aus. Wurmser — an Beaulieu's Stelle — suchte wenigstens das cingeschlosscne Mantua zu retten; aber Bonaparte besiegte Quosdannovich bei Lonado (3. Aug.) und Wurmsern bei Castiglione (5. Aug.), dann Abtheilungen der Oesterreicher bei Ro- veredo (4. Scptbr.) und Bassano (9. Sept.) und drängte Wurmsern nach Mantua hinein. Ein Entsatzheer unter Alvinzy wurde (15.—17. Nov. 1796) bei Arcole und (14. Jan. 1797) bei Rivoli geschlagen, und Wurmser in Mantua zu capitu- lircn gezwungen (2. Febr. 1797). Jetzt drang Bonaparte gegen die kärnthischen Alpen, schlug bei Tarvis im Hochgebirge (daher die Schlacht über den Wolken) die Oesterrcicher und brach nun bis Leoben vor. Am 7. April glaubte sich der Hofkriegsrath zu Wien zu einem Waffenstillstand genöthigt, denn so einen Krieg und solchen Feldherrn hatte man noch nicht erlebt. Italien war verloren. Man wollte Wien und Deutschland retten. In Deutschland hatten die Franzosen den Bruder des Kaisers, den Erzherzog Karl, als Feldherrn gegen sich, rer sich schon bei Ncerwindcn und Landrccp ausge- zeichnet hatte und jetzt bei Wetzlar 15. Juni siegte. Als aber Moreau Wurmsern zurückdrängte, mußte sich Karl gegen diesen wenden, und Jourdans Heer besetzte Wetzlar, Frankfurt und Aschaffenburg. Bereits hatten Würtcmbcrg, Baden und der schwäbische Kreis einseitig mit Moreau Waffenstillstände, und erstere Beide bald Separatfriedcnsverträge Aug. 1796 abgeschlossen ; der Erzherzog mußte die eigenen Bundestruppen entwaffnen lassen, Moreau drang durch Schwaben, Jourdan durch Franken vor; da griff der Erzherzog zu einem kühnern Angriffsplan, ging bei In- golstadt auf das linke Donauufer, schlug Jourdans rechten Flügel unter Bernadette (jetzt Karl Xiv. König von Schweden) 22., 23. Aug. bei Neumarkl und Tcining, vereinigte sich bei Ambcrg mit Wartensleben, siegte von Neuem bei Wirzburg (5. Sept ), Limburg und Altenkirchen (20. Sept.) und ließ den Franzosen nur Düssel- dorf und Neuwied diesseits des Rheins. — Unterdessen hatte Moreau Augsburg besetzt, den Kurfürsten von Pfalzbaicrn 7. Sept, zum Waffenstillstand gezwungen, mußte aber, als er bei München 11. Scptbr. nicht glücklich focht und, im Rücken bedroht, von Jourdan keine Hülfe mehr haben konnte, feinen Rückzug — ein Mei- sterstück der Strategie — am 19. von der Isar bis Basel und Hüningen antreten. So war Erzherzog Karl der Retter deutscher Kriegsehre. Hätte er nur auch in Italien, wohin er sich nun März 1797 wendete, kein cntmuthigtcs Heer vorgefunden und kein von seinem Feldherrn begeistertes und un- aufhaltbares sich gegenüber! Bonaparte hatte 4 Heere ohne Feldherrn besiegt, jetzt erlag ihm auch der Feldherr ohne Heer; und nun bedrohte er Wien, und dieß schien einem Mack und Thugut dort entscheidend, wo man Bonapartc's eigene ge- fährliche Lage nicht kannte. Man schloß 18. April an demselben Tage, wo Hoche eine neue Armee über den Rhein führte, und Moreau Kehl wegnahin, die Frie- denspräliminarien zu Eckenwalde, einem Schlosse bei Leoben. Oesterreich verzich- tete auf Belgien und die Lombardei und erkannte Frankreichs Gränzen an, wie sic
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