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1. Alte Geschichte - S. 62

1842 - Berlin : Sander
62 Handel und Völkerverkehr des Mittlern Asien's. in spätern Zeiten geschah, zugleich hier eingetauscht werden, so öffnet in dem einen, wie in dein andern Fall, dem Forscher der Geschichte der Menschheit sich hier eine Aussicht, die seiner ganzen Aufmerksam^ keit werth ist. Und diese Verwunderung wird noch mehr erhöht, wenn man aus Herodot sieht, daß zu eben dieser Zeit bereits eine Schiff- fahrt auf beut caspischen Meere eingerichtet war. Herodot ist sehr weit von beut Jrrthum der spätern Zeit entfernt, dieö Meer für einen Busen des nördlichen Oceans zu halten; er weiß nicht nur, daß es ein cingeschlossener Landsee ist, sondern er bestimmt sogar die Länge und Breite nach Tagschifffahrten. Woher kämen diese Angaben, wenn dieö Meer nicht wirklich beschifft worden wäre? In der macedoni- schen Periode gingen die indischen und baktrischen Waaren den O.rns hinunter, und quer über dasselbe zu der Mündung des Arares und Cyrus, von deren Ufern sie zu Lande nach dem Phasis, rmd daun auf diesem Strom zu den griechischen Seestädten am schwarzen Meere gebracht wurden, und wenn uns die Geschichte auch kein ausdrückliches Zeugniß darüber ausstellt, muß dennoch nicht die Bermuthung ent- stehen, daß dieser Haildclsweg nicht schon um ein Beträchtliches älter gewesen sei? Die Nachrichten endlich, die uns Herodot über den Charakter jener Hauptvölker von Mittelasien giebt, bestärken diese Vermuthung. Er schildert uns das eine derselben, die Massageten, als ein Kriegervolk, die beiden andern aber, die Argippäer und Jssedonen, als Völker, die friedlichen Beschäftigungen obliegen, wodurch man fast auf die Ver- muthung geratheu muß, daß eine Art von Kastenciutheilung hier statt fand. „Die Argippäer," sagt er uns, „werden von Niemand beein- trächtigt, denn man hält sie für ein heiliges Volk. Sie haben keine kriegerische Waffeir, ttnb schlichten die Streitigkeiten zwischen ihren Nachbarcn. Wenn aber Jemand, der auf der Flucht ist, zu ihnen flicht, so wird er von Niemand beleidigt." Ihr Land war also ein Asyl, die natürliche Freistadt für den Handel. Sie heißen aber ein heiliges Volk; es ist also offenbar, daß religiöse Ideen an sie geknüpft sind, und sie scheinen also bei den Mongolen das gewesen zu sein, was bei andern Völkern die Priesterkaste ist. Auch die oben mitgc- theilte Nachricht des Herodot, daß sie völlig kahl seien, erhält als- dann eine neue Bestätigung, denn auch noch jetzt sind die Lamas oder Priester bei den Kalmücken gänzlich kahl. Wenn cs aber von ihnen heißt, daß sie die Streitigkeiten zwischen den benachbarten Völkern
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