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1. Alte Geschichte - S. 275

1842 - Berlin : Sander
Tod des Gerinamcus. 275 ftalt und Rede gleich ehrwürdig, wußte er die Größe und das Ueber- gewicht des höchsten Ranges zu behaupten, Neid und Anmaßung zu vermeiden. Sein Leichenbegängniß, ohne Ahnenbilder und Gepränge, war feier- lich durch Lobeserhebungen und das Andenken seiner Tugenden. —> Manche verglichen ihn nach Körperwuchs, Alter, Todeöart, zum Theil wegen der Nähe des Orts, wo er starb, mit Alexander dem Großen und seinem Schicksal. Denn Beide, von schönem Körperbau, von hoher Abstammung, nicht viel über dreißig Jahre alt, seien durch Hinterlist der Ihrigen in fremdem Lande umgekommen; allein Dieser, liebreich gegen Freunde, mäßig in Genüssen, habe mit Einer Gattin bei rechtmäßigen Kindern gelebt; auch als Kriegsmann sei er nicht geringer, wiewohl nicht tollkühn, wie Jener, gewesen; und daß er das durch so viele Siege geschwächte Germanien nicht völlig unter- worfen habe, sei Anderer Schuld. Wäre er Alleinherrscher gewesen, mit königlichem Titel und Vorrecht, er hätte um so schneller kriegeri- schen Ruhm erlangt, als er an Leutseligkeit, Mäßigung und cinfem schönen Eigenschaften über Jenen hervorgeragt habe. Ehe sein Leich- nam verbrannt wurde, ward er auf dem Forum zu Antiochia, dem erwählten Bestattungsorte, entblößt ausgestellt. Ob er Spuren des Giftes an sich getragen, ist nicht ansgemittelt, denn so wie Einer mehr zum Mitleide gegen Germanicns und zu vorgefaßtem Argwohn oder zu Begünstigung Piso's sich hinneigte, legte man es ans ver- schiedene Weise aus. Agrippina inzwischen, wiewohl von Trauer erschöpft und körperlich krank, doch ungeduldig jeder Verzögerung der Rache, geht mit des Germanienö Asche und ihren Kindern zu Schiffe, unter allgemeinem Wehklagen, daß eine Frau vom ersten Range, noch kürzlich durch die schönste Verbindung beglückt, gewohnt, stch verehrt und angebetet zu sehen, nun Leichenreste am Busen trage, unsicher der Rache, bange für ihre Person, und durch unselige Fruchtbarkeit dem Schicksal so Dielfach bloßgestellt. Inzwischen erreicht den Piso bei der Insel Cos die Botschaft, Germanicns sei gestorben. Außer sich vor Vergnügen ob der Nachricht schlachtet er Opferthiere, besucht die Tempel. Er weiß sich in der Freude nicht zu mäßigen, aber noch unbändiger be- nimmt sich Plancina, welche die Trauer über eine verstorbene Schwester nun erst mit heiterem Gewände vertauscht. Als zu Rom des Germanicuö Krankheit ruchbar und ans der 18*
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