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1827 -
Leipzig
: Brockhaus
- Autor: Meynier, Johann Heinrich
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Inhalt Raum/Thema: Europäische Geschichte
zu Florenz. Der Erste, der sich unter ihnen hervorthat, war
Johann von Medici, ein feiner, liebenswürdiger, ver-
ständiger Mann, der sich durch den Handel unermeßliche
Reichthümer sammelte, von denen er den edelsten Gebrauch
machte. Er erwarb sich damit so sehr die Dankbarkeit und
durch seine großen persönlichen Eigenschaften das Zutrauen
seiner Mitbürger, daß sie ihm die höchste Würde in ihrem
Staate antrugen, der damals eine demokratische Verfassung
hatte. Freilich erlangte Johann damit nichts weiter, als
die vornehmste Stimme im Magistrat und die Ehre, bei
feierlichen Gelegenheiten der Repräsentant der Republick zu
seyn, die fremden Gesandten zu empfangen, mit ihnen im
Namen des Staates zu unterhandeln und so weiter. Er
starb im Jahr 1434. Sein Sohn Cosmo de Medici
wurde sein Nachfolger und trat in seine Fußtapfen. Durch
seine herzengewinnende Leutseligkeit erwarb er sich die Liebe
seiner Mitbürger. Nie suchte er sich von ihnen durch häus-
lichen Aufwand und neiderregende Pracht hervorzuthun.
Eben so wie der Vater, verwandte er sein großes Vermö-
gen zum Wohl des Vaterlandes. Er verschönerte die Stadt
mit herrlichen Gebäuden, unterstützte Ackerbau und Gewerbe
und bereitete das goldene Zeitalter der Künste und schönen
Wissenschaften in Italien. Bei dem Allen setzte er aber nach wie
vor seinen ausgebreiteten Handel fort und vergrößerte noch
mehr damit sein unermeßliches Vermögen (st 1464).
Sein Enkel Lorenzo war von gleichem Geiste belebt
und übertraf noch seinen Großvater in mehreren Rücksich-
ten. Die Natur hatte ihn mit ihren schönsten Gaben.reich-
lich ausgestattct. Seine edle Mutter gab ihm eine treffliche
Erziehung, und- die besten Lehrer beciferten sich, seine Gei-
stesanlagen auszubilden. So erlangte er bald sehr gute
Kenntnisse in den Sprachen und Wissenschaften,^'pnd seine
schöne natürliche Beredtsamkeit erhielt dadurch mehr Gehalt.