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1. Theil 2 - S. 135

1827 - Leipzig : Brockhaus
wird mit ganz Italien, wo man ihn noch bis auf diesen Tag den unsterblichen, den göttlichen Nafael nennt, ewig stolz auf ihn sevn. Er war der Sohn eines armen Malers, der ihm früh schon die Reißfeder in die Hand gab, und sich bald zu schwach fühlte, ihn weiter zu unterrichten. In der Stadt Perugia lebte damals ein be- rühmter Maler, Peter Perugino. Ihm übergab der Vater den Jüngling zu weiterer Ausbildung; aber auch dieser Künstler wurde von dem talentvollen Schüler über- flügelt, und bald setzte sich der junge Rafael so sehr bei den Kunstkennern in Ansehen, daß ihm Kirchen - und Cabinetarbeiten angetragen wurden. — Das Verlangen, die berühmten Cartons (Musterzeichnungen) des Leon- hard da Vinci und Michel Angelo zu sehen, führte ihn nach Florenz, wo er ein ganzes Jahr verweilte, sich mit großem Eifer dem Studium der Anatomie und Per- spective widmete und sich unermüdet im Zeichnen übte. Die herrlichen Antiken und die meisterhaften Gemälde des Michel Angelo, die er täglich vor Augen hatte, ließen ihn nicht mehr schlafen. So gelangte er zur Correctheit, der Festigkeit der Umrisse, der Grazie, die man in allen seinen Werken bewundert. Nach seiner Rückkunft in Rom wurde er dem dama- ligen Papst Julius Ii.7 einem großen Freunde guten Weins und geistreicher Gemälde, empfohlen. Für ihn malte er den Streit der Sakramente, die Schule von Athen (eine Versammlung der griechischen Dichter und Weltweisen) und den Berg Parnassus. Kaum hatte Julius die zwei ersten Stücke gesehen, so ließ er viele Gemälde andrer Meister übertünchen und die Wände von Rafael neu bemalen. — Michel Angelo arbeitete da- mals an seinem jüngsten Gericht in der sixtinkschen Kapelle, und wollte dieses Gemälde Niemanden sehen lassen, bis es
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