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1. Theil 2 - S. 149

1827 - Leipzig : Brockhaus
keit war ihnen zu gering, kein Verbrechen zu groß, wenn es galt, einen verabredeten Zweck zu erreichen. Endlich wurde jedoch das Maaß ihrer Sünden voll, und ohne daß sie es ahneten, war die rächende Hand der Gottheit über ihre strafbaren Häupter ausgestreckt. Um sich Geld zu verschaffen, hatte Alexander \J. gegen gute Bezahlung neun neue Kardinäle gemacht; um sie zu beerben, machte er mit Cäsar den Anschlag, sie sämmtlich zu ver- giften. In dieser Absicht wurde auf den 11. August 1503 ein festliches Mahl für sie veranstaltet. Cäsar Borgia stellte vor demselben dem Obermundschenk neun Fläschchen mit vergiftetem Wein zu, mit dem Befehl, sie nur denjeni- gen Gästen zu reichen, die er ihm besonders bezeichnen würde. An dem bestimmten Tage fanden sich Vater und Sohn zuerst in dem Garten ein, in welchem das Fest ge- geben werden sollte. . Es war eine schwüle Hitze. Um ihren brennenden Durst zu löschen, verlangten sie Wein. In Abwesenheit des Oberkellermeisters schenkte ihnen ein anderer Diener, der von nichts wußte, aus den vergifteten Flaschen ein. Sie tranken und fühlten bald die Wirkungen des Giftes. Beide mußten krank nach Hause getragen werden. Alexander, der schon in seinem vier und siebenzigsten Jahre stand, starb nach acht Tagen unter unsäglichen Schmerzen. Cäsars Jugend und Riesennatur retteten ihn zwar vom Tode; aber seine Gesundheit blieb zerrüttet. Auch er empfing in der Folge noch den Lohn seiner Misse- thaten, denn unter dem Nachfolger seines Vaters verlor er alle seine Güter, und drei Jahre darauf auch in einer Schlacht daö Leben (1506).
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