1827 -
Leipzig
: Brockhaus
- Autor: Meynier, Johann Heinrich
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Inhalt Raum/Thema: Europäische Geschichte
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aber das Getöse immer mehr zunahm und einen Tumult
zu verkünden schien, so kleidete er sich schnell an, warf
seinen Mantel um, nahm seinen Degen in die Hand und
eilte, von einem Bedienten und einem Pagen, der eine
Fackel trug, begleitet, dem Hafenthor zu. Er wurde ein-
gelasien, aber in demselben Augenblick mit unzähligen
Stichen ermordet.
Der alte Doria lag krank am Podagra in seinem
Bette. Man hinterbrachte ihm, was vorging, und rieth
ihm, sich eiligst zu entfernen. Lange schien er entschlossen,
den Untergang der Republik nicht zu überleben; endlich
ließ er sich aber doch bereden, ein Pferd zu besteigen und
sich in ein Dorf, sieben Stunden Wegs von Genua,
zu flüchten.
Indessen breiteten sich die Verschwornen in allen Stra-
ßen der Stadt aus,- um das Volk aufzuwiegeln; Fiesco
aber wurde vermißt und vergeblich gesucht. Eben so
schnell wie Giannetto war er aus der Zahl der Lebendigen
verschwunden, das Meer hatte ihn mit allen seinen Planen
verschlungen. Mit dem Geschrei: Es lebe die Freiheit!
war er in den Hafen eingestürmt, der ihm das Wichtigste
war. Die Galeerensklaven wiederholten seine Worte mit
einem gräßlichen Gebrülle und dem Klirren ihrer Ketten.
Fiesco fürchtete eine Empörung; er wollte seine Befehle
erthcilen, stieg auf ein Bret, das von dem Uferdamm
zu den Galeeren führte, und stürzte in das Meer. Das
Wasser war zwar nicht tief, aber schlammig, es konnte ihm
nicht schnell genug Hülfe geleistet werden, und so versank
rettungslos der schwergerüstete Graf in den Meeresgrund.
Durch seinen Tod entstand die größte Verwirrung.
Niemand vermochte langer den unordentlichen Hausen
zusammenzuhalten; das Volk lief aus einander und die Ruhe
wurde wieder hergestellt. Man holte sogleich den Vater