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1. Theil 3 - S. 6

1827 - Leipzig : Brockhaus
6 Gotha nach Wien geführt, wo er, mit einer Strohkrons auf dem Kopf, dem Spotte des herzuströmenden Pöbels preis gegeben ward. Von hier aus brachte man ihn weiter in sein Gefangniß nach Neustadt, in dem er 28 Jahre schmachtete. Als ein junger Mann von 37 Jahren betrat er es, als ein fünf und sechzigjahriger Greis ging er heraus. Seine treue Lebensgefährtin, die Herzogin Elisabeth, erheiterte ihm nach bestem Vermögen seine Gefangenschaft. Vergeblich waren aber ihre und seine Bitten um Befreiung. Das Land mußte jährlich 12,000 Thaler für seinen Unter- halt bezahlen; dies mochte wohl die wahre Ursache seyn, warum man ihn nicht frei geben wollte. Er starb endlich zu Steuer, wohin man ihn zuletzt versetzt hatte, im Monat Mai 1595. Gleich nach der Einnahme der Stadt Gotha wurde von dem Kurfürsten ein Gericht niedergesetzt, die Schuldigen zu verhören. Grumbach rechtfertigte sein Benehmen mit der ihm eigenen Gewandtheit und Geistesgegenwart. Keine Spur von Todesfurcht war auf seinem Gesichte zu sehen. Man spannte ihn auf die Folter; er lächelte und versprach, auch ohne Martern Alles zu gestehen. Wirklich bekannte er, was man wollte, und noch mehr als er gethan hatte. Jetzt erfuhr man erst, daß wirklich er es war, der die Ermordung des Bischofs von Würzburg veranstaltet hatte. Er gestand auch, daß er einen Preis auf den Kopf des Kurfürsten gesetzt habe, daß seine Absicht gewesen sei, die deutschen Grafen und Herren zum Aufstand zu bewegen, den Kurfürsten von Sachsen aus dem Lande zu jagen, den Herzog Johann Friedrich dagegen zum Kurfürsten und zum Kaiser zu erheben. Er gab sogar zu, daß er ein Zauberer sei und allerlei Teufelskünste getrieben habe. — Auch seine Mitschuldigen bekannten, was man wollte. Auf dieses Gestandniß wurde ihnen ihr Urtheil eröffnet,
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