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1. Theil 3 - S. 124

1827 - Leipzig : Brockhaus
124 lischen Volkes: Oekensio pro populo anglico, die ihm von dem Parlamente eine Belohnung von 1000 Pfund einbrachte. Erst jetzt brachen die Verhängnisse wider ihn los. Durch anhaltendes Studiren und stechende Kopfschmerzen, über die er von Jugend auf klagte, verlor er das Licht seiner Augen und wurde so blind, wie Homer. Durch die- ses große Unglück ließ er sich aber nicht an der Verwal- tung seines Amtes und noch weniger an seinen literarischen Beschäftigungen hindern. Im Gegentheil, sein Geist wirkte, tiefer in sich selbst zurückgezogen, kräftiger noch als vorher, und seine Phantasie spielte ungehinderter. Dies war aber nicht seine einzige Prüfung. Er verlor nach Cromwell's Tode bei der Zurückkehr Karls Ii. seinen Posten und kam in Gefahr, auch sein Leben zu verlieren. Seine Ver- theidigungsschrift pro populo anglico wurde von Henkers- hand verbrannt; dem Verfasser schien wenigstens das Beil des Henkers zu drohen; er mußte sich sorgsam verborgen halten: aber siehe da, es erschien die Vergcssenheitsacte; er war in derselben nicht ausgenommen und durfte nun wieder frei umherwandeln. In Ruhe vollendete er nun um das Jahr 1665 sein Heldengedicht. Es erschien in zwölf Büchern; da cs aber das Werk eines Unbekannten war — man kannte ja Milton gar nicht als Dichter -— so machte cs nur wenig Aufsehen, und selbst der Buchhändler, der cs druckte, hatte so wenig Glauben daran, daß er dem Verfasser nicht mehr als zehn Pfund Sterling dafür bezahlen wollte. Erst nach zwanzig Jahren machten Addisson und andere geschmackvolle Kunstrichter die Engländer aufmerksam auf den Schatz, den sie befaßen, auf den Reichthum an Dich- tungen, die reizenden Gemälde unschuldiger Liebe, die lebendigen Schilderungen, die herrlichen Gleichnisse, die
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