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1827 -
Leipzig
: Brockhaus
- Autor: Meynier, Johann Heinrich
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Inhalt Raum/Thema: Europäische Geschichte
sublimen Gedanken, die es enthielt. Mil ton war schon
über sechzig Jahre alt, als er der Verfasser dieses herr-
lichen, obgleich nicht ganz fehlerlosen Gedichtes wurde.
Man tadelt daran, daß er die Welt nicht auf Gottes
bloßen Ruf entstehen, sondern erst den Riß dazu mit ei-
nem Zirkel entwerfen laßt, daß seine Teufel mit Kanonen
feuern, daß er die Sünde mit dem Tode vermahlt und
ihnen Schlangen zu Kindern gibt, daß er die Gottheit
und die Engel nicht immer mit Würde sprechen und die
Teufel als Kröten herumhüpfen laßt. Auch findet man
Sprache und Versbau bisweilen hart. Diese Mangel
werden aber von den Schönheiten des Gedichtes weit
überwogen. — Milton starb im Jahre 1674.
23- Die Belagerung von Wien durch die
Türken. (1.1683.)
Im Jahr 1683, unter der Regierung des Kaisers
Leopold I., wurde durch die Belagerung der Stadt
Wien durch die Türken ganz Deutschland in Schrecken ge-
setzt. Die Veranlassung dazu gab eine Empörung der
Ungarn, bei welcher ein gewisser Graf Tökely, der die
Seele davon war, den französischen König Ludwig Xiv.
und die Türken zu Hülfe rief. Vergeblich bemühte sich
Leopold, der schon die Franzosen aufdemnacken hatte, die-
sen gefährlichen Krieg durch Unterhandlungen abzuwenden.
Die Osmancn bestanden darauf, er sollte sein Kriegsheer
ganz aus Ungarn ziehen und dem Tökely die Lände-
reien einraumen, die er begehrte; da der Kaiser sich nicht
sogleich dazu verstehen wollte, verlangten sie auch noch
eine halbe Million Gulden für sich selbst.
Jetzt war der Krieg unvermeidlich. Wie sollte ihn aber