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1827 -
Leipzig
: Brockhaus
- Autor: Meynier, Johann Heinrich
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Inhalt Raum/Thema: Europäische Geschichte
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Anzahl wollte er gegen die alten östreichischen Krieger
zu Felde führen, die sich unter dem Prinzen Eugen den
Ruhm der größten Tapferkeit erworben hatten. Jeder-
mann zuckte die Achfeln und prophezeihte Unglück. Aber
Friedrich setzte einen besondern Ruhm darein, es mit
seinen geringen Kräften, ohne Bundesgenossen, mit der
ganzen östreichischen Macht aufzunehmen. In einem sol-
chen Krieg war Ehre zu erkämpfen, und nach Ehre dür-
stete er. Es verdroß ihn, daß fein verstorbener Vater
bei den andern Machten in so geringem Ansehn stand,
daß ihm und seinem Heere mit der schnödesten Verachtung
begegnet wurde. König Georg von England nannte
den verstorbenen Friedrich Wilhelm seinen Bruder
Unterofsicier und des heiligen römischen Reichs Erzsand-
büchse. Man schleppte die preußischen Werbofsiciere an
mehreren Orten in die Gefängnisse. Ein Bischof von
Lüttich ließ einen preußischen Gesandten drei Tage nach
einander vor seiner Thür abweisen. Dies Alles sollte und
mußte anders werden. Der junge König wollte seinen
Namen in den Zeitungen und in der deutschen Geschichte
glanzen und in ganz Europa geehrt und gefürchtet sehen.
Je kühner das Unternehmen war, desto gespannter
schien die Aufmerksamkeit, die es erregte. Schon wenige
Monate nach des Königs Einmarsch in Schlesien war
die ganze schöne Provinz bis auf die Festungen Brieg
und Neisse eingenommen. Dies schien freilich kein großes
Heldenstück, denn es standen fast gar keine Truppen in
dem Lande, nur etwa 3000 Mann hatte General Brown
unter seinen Befehlen. Alles kam darauf an, ob Fried-
rich im Stande seyn würde, die gemachten Eroberungen
zu behaupten. Er ließ Marien Theresien seine An-
träge wiederholen, doch ohne Erfolg. Die wiener Höf-
linge sagten zudem preußischen Gesandten, Gras Götter,