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1. Theil 3 - S. 215

1827 - Leipzig : Brockhaus
der jetzt etwas lauter als zuvor sprach, einem König von Preußen, der als Reichserzkammerer dem Kaiser das Wasch- becken Vorhalten müsse, komme es nicht zu, der Tochter des Kaisers Gesetze vorzuschrciben. In den Augen der Meisten war Friedrichs Einfall in Schlesien nichts weiter als ein unbesonnener, tollkühner Ritterstrekch, dessen Fol- gen er bald bitter genug zu empfinden haben würde. So schien es wirklich, als General Neuperg, ein Schüler des großen Eugen, mit einem östreichischen Heere, das er in der Eile in Mahren zusammengezogen hatte, in Schlesien einrückte. Bald singen die Husaren seines Vor- trabs das Vorspiel größerer Gefechte an. Sie schlichen sich zwischen die preußischen Posten, suchten die Zufuhren abzuschnciden, kleine Truppenabtheilungen aufzuheben, alle Wege unsicher zu machen. Bald rückte ihnen das Haupthecr nach, das dem preußischen unvermuthet bei dem Dorfe Molwitz begegnete. Hier galt es den ersten großen Kampf um den Besitz von Schlesien. Die Preu- ßen wurden von dem alten erfahrnen Grasen Schwerin und dem Prinzen Leopold von Dessau angeführt. Schwerin hatte die Kriegskunst unter dem Herzog von Marlborough und dem Prinzen Eugen erlernt, und war einer ihrer würdigsten Schüler. Allein die Unerfah- renheit der übrigen Ofsiciere und des gemeinen Mannes schien dem ganzen preußischen Heere Verderben zu berei- ten. Nachmittags um zwei Uhr sing die Schlacht an. Bald nahm sie eine sehr nachtheilige Wendung für die Preußen. Die feindliche Reiterei wüthete fürchterlich un- ter den Reihen des preußischen Fußvolks. Die Kanoniere wurden an ihren Kanonen niedergehauen, das preußische Geschütz gegen die Preußen selbst gerichtet und ihr ganzer rechter Flügel geworfen. Alles deutete auf eine gänzliche Niederlage. Der alte Feldmarschall Schwerin rieth da-
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