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1. Theil 3 - S. 216

1827 - Leipzig : Brockhaus
216 her dem jungen Könige, sich zu entfernen, und sich zu dem Neservecorps des Herzogs von Holstein zu begeben, der bei Strehlen stand. Ungern befolgte Friedrich diesen Nath. Seine kriegerische Laufbahn mit einer schimpf- lichen Flucht zu eröffnen, war ihm ein drückender Ge- danke; doch wollte er nicht das Schlimmste abwarten. Mit einem kleinen Gefolge setzte er sich zu Pferde, und ritt so schnell, daß ihm nur Wenige Nachkommen konnten. Schon war die Nacht eingebrochen, als er mit seinen Be- gleitern das Städtchen Oppeln erreichte. Kurz vorher war es noch in den Händen der Preußen, jetzt hatten es schon die Oestreicher eingenommen. Friedrich kam bis an. das Thor und verlangte eingelassen zu werden. Hätte man es ihm geöffnet, so wäre er gefangen gewesen, wie in ei- ner Falle. Man antwortete ihm aber auf seinen Ruf mit Flintenschüssen durch das Gitterthor. Daran erkannte er die Feinde und wendete aufs Schnellste wieder um nach Löwen. Jndeß aber der König in der Nacht so umher irrte, hatte sich auf dem Schlachtselde Alles geändert. Durch einen glücklichen Angriff auf die Flanke des Feindes, und das ungewohnte schnelle Feuern des preußischen Fußvolks war Verwirrung im öftreichischen Heer entstanden; der Sieg neigte sich auf die Seite der Preußen, und der Prinz Leopold von Anhalt-Dessau entschied ihn vollends zu ihrem Vortheil. Beschämt kehrte jetzt der König, der Nachricht davon erhielt, zurück. Es warteten seiner Lorbeeren, die er nicht erkämpft hatte, und die ihm fast mehr Schmerz als Freude machten. Nie konnte er sich seine voreilige Flucht vergeben; er schweigt davon in seinen Schriften, aber er gesteht ehrlich seine Unerfahren- heit und viele andere Fehler, die er in diesem ersten Feld- zuge beging. Den Feldmarschall Schwerin hatten zwei
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