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1. Geschichte des Mittelalters - S. 47

1876 - Münster : Coppenrath
47 nach Rom, wo er von dem Papste Zacharias zum Priester geweiht wurde. Nachdem er dort auch das Klostergelbde des hl. Benedikt ab-gelegt hatte, bezog er eine einsame Zelle des Klosters Monte Cassino, in welcher er seine Tage verlebte. Pipin, nun alleiniger Herr des Rei-ches, befestigte die Herrschaft theils durch Waffen, theils durch friedliche Mittel. Er war nur klein von Krper und erhielt deshalb auch den Namen der Kleine", aber von riesenmiger Kraft. Einst, erzhlt man, als bei einem Thiergefechte der seine kleine Figur gescherzt wurde, nahm er sein Schwert, trat auf den Kampfplatz und hieb einem Lwen, der auf einen Bffel gesprungen war, mit einem so frchterlichen Hiebe den Kopf ab, da das Schwert selbst dem Bffel noch tief in den Nacken fuhr! Bereits im Besitze der kniglichen Macht, welche die schwachen Merovinger zu behaupten schon lngst nicht mehr im Stande waren, wnschte er nun auch die uere Anerkennung und Auszeichnung. Er schickte deshalb Gesandte an den Papst Zacharias und lie fragen: ob es besser sei, da derjenige König sei und heie, welcher alle Macht besitze, oder der, welcher ohne knigliche Gewalt nur den knig-lichen Namen fhre?" Die Antwort, welche fr Pipin gnstig lautete, konnte derselbe als eine ppstliche Anerkennung und Gutheiung seiner Herrschaft betrachten. Pipin wurde alsdann auf einem Reichstage zu Soiffons 752 zum Könige ausgerufen, geweiht und gesalbt. Unter den Bischfen, welche die feierliche Handlung vollzogen, befand sich ohne Zweifel auch der h. Bonifacius. Zwei Jahre spter wiederholte sogar der Papst selbst in der Kirche zu St. Denis Salbung und Krnung. So beginnt mit Pipin dem Kleinen die Reihe der karolingischen Könige.*) Der letzte Merovinger aber, der bldsinnige Childerich, war der Regierung unfhig und endete im Kloster. In der That wurde das vllig entartete Geschlecht der Merovinger nicht mehr vermit; und nur die altvterliche Achtung vor dem Knigstamme, die wir bei allen Germanen finden, konnte die Schmach erdulden, die letzten kmmer-lichen Zweige desselben noch mit der Knigskrone geschmckt zu sehen. Fr ein solches Geschenk war der neue König dem ppstlichen Stuhle nicht undankbar. Damals breiteten die kriegerischen Langobarden unter ihrem Könige Aiftulf ihre Herrschaft aus der das mittlere Italien. Schon war die ganze rmische Landschaft erobert, und Rom *) Diesen Namen erhielt das Geschlecht nicht etwa von einem Vorsah-ren, sondern von dem berhmtesten spteren Sprossen desselben, von Karl dem Groen.
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