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1. Geschichte des Mittelalters - S. 92

1876 - Münster : Coppenrath
92 hielt er nach wie vor sein drckendes Hoflager. Dem tapfersten aller schsischen Fürsten, dem Grafen Otto von Nordheim, entri er auf eine verlumderische Anklage das ihm von seiner Mutter anvertranete Herzogthum Bayern und gab es einem Italiener, mit Namen Welf. Dadurch bekam er an Otto einen lebenslnglichen sehr gefhrlichen Feind. Denn voll Rache begab er sich zu dem Grafen Magnus von Sachsen und verband sich mit ihm gegen Heinrich. Dieser aber berfiel sie und nahm beide gefangen. Den Grafen Otto gab er zwar nach einigen Jahren wieder frei; Magnus aber wurde in strenges Gewahrsam genommen, weil er auf das Recht an seines Vaters Herzogthum nicht verzichten wollte. Durch ein solches Verfahren zog Heinrich sich den Verdacht zu, als ob er das Herzogthum Sachsen an sich nehmen, den Erbprinzen aber im Gefngni sterben lassen wollte. Auch wuten alle Sachsen, da der König keine Liebe zu ihrem Volke habe. Einst soll er von der Hhe eines Berges das Land berschauet und ausgerufen haben: Sachsen ist ein schnes Land, aber die, welche es bewohnen, sind nichts-wrdige Knechte!" Das wurde schnell im Lande herumerzhlt und stei-gerte die Ghrung immer mehr. Am meisten erbitterte er die Sachsen dadurch, da er die schon von seinem Vater hier gebauten Burgen und Schlffer, besonders im Harz-gebirge, vermehrte und frnkische Besatzung hineinlegte, um durch sie das Volk der Sachsen desto besser zgeln zu knnen. Gleich Rubern fielen die fremden Kriegesleute der das Eigenthum freier Männer her, forderten in des Kniges Namen ungeheuere Abgaben und Zlle und zwangen sie sogar zu harten Frohndiensten. Jeder auch noch so billige Einspruch galt als Widersetzlichkeit, galt als Emprung und ward mit Verlust der Freiheit und des Vermgens hart bestraft. Da muten wohl Alle glauben, der König gehe damit um, die uralte Freiheit des Landes, fr welche ihre Vter so blutig gestritten hatten, mit Gewalt zu Grunde zu richten. Das bedrngte Volk klagte laut, es bat den König um bil-lige Abstellung seiner Beschwerden, es drohete; aber alle Klagen, alle Bitten, alle Drohungen wurden zurckgewiesen. Das brachte den glimmenden Funken des Unmnthes zur hellen Flamme des Krieges. Sie griffen zu den Waffen; sechzigtausend Mann, der tapfere Herzog Otto an der Spitze, rckten rasch gegen die Harzburg an, wo sich Heinrich eben aufhielt. Da Heinrich weder ihren Forderungen nachgeben wollte, noch stark genug war, sich gegen die feindlich gesinnten Scharen zu be-
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