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1. Geschichte des Mittelalters - S. 139

1876 - Münster : Coppenrath
139 und sprach: Lieber Herr, stehe auf! Gott wird dir Hlfe leisten, wenn du einst dieses Tages und dieses Hochmuthes gedenkest." Und der Kaiser erhob sich, Heinrich aber ritt trotzig nach Deutschland zurck. Unterdessen kamen die Lombarden mit einem gewaltigen Heere von Mailand herangezogen. In ihrer Mitte fhrten sie das Heiliqthum der Stadt, Carroccio genannt. Dieses war ein rother Wagen, von wel-chem sich ein eiserner Baum mit eisernen Blttern erhob. Auf der Spitze des Baumes stand ein groes Kreuz, auf dessen Vorderseite der segnende Ambrosius, Mailands Schutzheiliger, abgebildet war. Eine auserlesene Schar von neunhundert Brgern hatte es bernommen, diesen Heerwa-gen der Stadt zu vertheidigen. So zogen sie, ihren Schutzheiligen in der Mitte, muthig zum Kampfe aus. Bei Legnano stieen sie auf das //, kaiserliche Heer. Da sanken die chla^Eeiheitber Mailnder in die - -Kniee und fleheten im Angesichte der Feinde den Himmel um Beistand zu dem bevorstehenden Kampfe an. Dann begann die blutige Schlacht. Der Kaiser selbst focht heldenmthig an der Spitze; schon neigte sich der Sieg auf feine Seite. In diesem entscheidenden Augenblicke erneuerten jene neunhundert edele Brger Mailands, die Schar des Todes genannt, weil sie geschworen hatten, zu siegen oder zu fallen, mitten in der Schlacht den heiligen Eid und strzten sich mit Ungestm auf den siegenden Feind. Das Hauptbanner des Kaisers wurde genommen, er selbst von seinem Streitrosse gestrzt. Die Seinigen hielten ihn fr todt und wichen, bestrzt zurck. Nur ein geringer Theil entkam mit dem Kaiser unter dem Schutze der Nacht dem Racheschwerte der Lombarden. So Vernich-tete der blutige Tag bei Legnano im Jahre 1176 die Arbeit von zwan-zig Jahren. Durch den Verlust einer so entscheidenden Schlacht sah sich der Kai-ser genthigt, mit seinen aufrhrerischen Stdten einen unrhmlichen Waffenstillstand auf sechs Jahre zu schlieen. Auch mit seinem alten Gegner, dem Papste Alexander Iii., shnte er sich wieder aus und kte ihm zu Venedig ehrerbietig die Fe. Tief gebeugt kehrte er nach Deutschland zurck, mit Zorn im Herzen. gegen Heinrich den Lwen, dessen Widerspenstigkeit er das Unglck bei Legnano hauptschlich zuschrieb. Darum gab er gern den Feinden Hein-rich's Gehr, welche alle bittere Klagen fhrten der des Herzoges Stolz, und Anmaung. Und in der That konnte der eherne Lwe, den er vor
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