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1. Geschichte des Mittelalters - S. 140

1876 - Münster : Coppenrath
140 der Burg seiner Residenzstadt Braunschweig aufgestellt hatte, eben-sowohl als Sinnbild seiner Raubsucht und Herrschsucht, wie seiner Kraft gedeutet werden. Er wurde deshalb vor des erzrnten Kaisers und sei-ner Feinde Richterstuhl auf mehre Reichstage vorgeladen, allein er er-schien nicht. Da wurde er zur Strafe seiner Herzogtmer und anderer Lehen verlustig erklrt, und so die Macht des Hauses Welf gebrochen. Sachsen erhielt Gras Bernhard von Anhalt, Sohn jenes Albrecht des Bren, welcher den ersten Grund zu Brandenburgs Gre legte; Bayern, jedoch im verminderten Umfange, bekam der tapfere, den Hohenstaufen treu ergebene Pfalzgraf Otto von Wittelsbach, Stammvater des noch jetzt regierenden bayerischen Hauses. Aber der stolze Lwe sah nicht so ruhig der Theilung seiner Befitznn-gen zu. Er griff zu den Waffen. . Allein er war der vereinigten Macht des Kaisers und der Fürsten nicht gewachsen. Geschlagen eilte er nach Erfurt, warf sich dort seinem Kaiser zu Fen und bat um Gnade. Da gedachte Friedrich des Tages zu Chiavenna und des Wechsels der mensch-lichen Schicksale. Gerhrt und mit Thrnen in den Augen hob er sei-nen ehemaligen Freund und Waffengefhrten auf und sprach: Dennoch bist du selbst die Ursache deines Unglckes!" Er begnadigte ihn, jedoch unter der Bedingung, da er drei Jahre lang das beleidigte Vaterland meide, und lie ihm seine Stammgter, Braunschweig und Lneburg. Heinrich der Lwe begab sich, von wenigen Dienern begleitet, im Frh-lmge des Jahres 1182 zu seinem Schwiegervater, dem Könige Heinrich Ii. von England, nicht ahnend, da sein Stern, nachdem er in Deutschland untergegangen war, glanzvoll dereinst in England wieder aufgehen wrde. Denn fnfhundert Jahre nachher bestiegen seine Nachkommen den englischen Thron. Unterdessen war die Zeit des Waffenstillstandes mit den Lombarden abgelaufen. Allein das gegenseitige Unglck hatte beide Parteien zu milderen Gesinnungen gebracht. Im Jahre 1183^ kam deshalb auf dem Reichstage zu Kostnitz ein frmlicher Friede zu Stande. Durch diesen Frieden hatte der Kaiser zwar sein Ansehen als Reichsoberhaupt auch in Italien gerettet, aber sein ursprnglicher Plan, fr welchen er so lange gestrebt und gewirkt, war vereitelt. Nun zog der Kaiser zum letzten Male, aber friedlich, nach Italien und wurde von den Lombarden ber-all mit Jubel empfangen. Auch mit dem Könige der Normannen in Un-
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