Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Geschichte des Mittelalters - S. 142

1876 - Münster : Coppenrath
142 sich noch andere hohe Titel bei. Ja, einer seiner Gesandten hatte die Verwegenheit, dem deutschen Kaiser unumwunden zu erklären: er sei dem heiligen Kaiser Isaak Gehorsam schuldig, und das um so mehr, da er jetzt mit allen seinen Pilgern wie in einem Netze gefangen sei!" Friedrich gab ihm aber zur Antwort: Durch die Wahl der Fürsten und des Papstes Besttigung bin ich Kaiser, nenne mich aber, meiner Snden eingedenk, nicht einen Heiligen. Fr jetzt hat uns Gottes Gnade die Herrschaft auch im griechischen Reiche so weit gegeben, als wir derer zu unserm groen Zwecke bedrfen; und die Netze, mit denen ihr drohet, werden wir wie Spinngewebe zerreien!" Auf seinem ganzen Zuge durch das griechische Reich hatte der Kaiser mit Nachstellungen zu kmpfen. Nur mit Mhe erreichte er endlich Kleinasien. Nun ging der Zug rasch vorwrts. Bald aber kamen auch sie in wste, wasserlose Gegenden ; es brach ein solcher Mangel ein, da man sogar Pferdefleisch a und Pferdeblut trank. Zudem umschwrmten leichte trkische Reiter das Heer Tag und Nacht. Nie hatten die Pilger Ruhe; in sechs Wochen konnten sie die Rstung nicht ablegen. Ermattet stieen sie pltzlich auf ein trkisches Heer von wenigstens dreimalhundert tausend Mann. Allein Friedrich verzagte nicht. Mit wenigen, aber krftigen Worten sprach er den Seinigen Muth ein. Alle empfingen das hl. Abendmahl und strzten dann, im Vertrauen auf Gott, fr dessen Ehre sie fochten, mit solcher Gewalt in die Feinde, da zehntausend von diesen erschlagen, die brigen nach allen Seiten hin zerstreuet wurden. Dieser Sieg er-frischte den Muth der erschpften Pilger wieder. Unter vielen Mhseligkeiten und Gefahren setzten sie ihren Zug fort und kamen glcklich zur Stadt Seleucia, am Flusse Kalykadnus oder Saleph in Cilicien. Hier aber war dem greisen Helden seine Grenze bestimmt. Weil die Brcke der jenen Strom nur schmal war, und deshalb der Zug sehr langsam vorwrts ging, so beschlo der Kaiser, des Zgerns mde, hindurch zu schwimmen. Mehre warnten ihn, er mge sich nicht dem unbekannten Wasser anvertrauen; aber furchtlos, wie immer, sprengte er mit dem Pferde in den Strom. Da aber ergriffen die Wellen den allzukhnen Greis und rissen ihn fort Er arbeitete sich zwar wieder empor, und ein Ritter, der ihm eiligst nachgeschwommen war, ergriff ihn; aber beide geriethen in den Wirbel des Stromes, der sie auseinander ri. Ein zweiter, der sich mit dem Pferde iri's Waffer geworfen hatte, brachte den Kaiser zwar an's Land, aber nur aks^Leicke (119q1 lieber alle Beschreibung war die Bestrzung und Trauer des Heeres. Jeder glaubte, in ihm sei-
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer