Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Geschichte des Mittelalters - S. 175

1876 - Münster : Coppenrath
175 6<k Die Geistlichkeit. Das Christenthum mit seinen Segnungen hatte bereits bei den meisten Vlkern Europas Eingang gefunden. Die hohe Achtung und Verehrung, welche man fr die Religion hatte, ging auch auf ihre Lehrer und Pre-biger, die Geistlichen, der. Ihr Ansehen war um so grer, da sie faft im alleinigen Besitze gelehrter Kenntnisse waren. Zu einer solchen hhe-ren Bildung gab ihnen der Stand selbst Antrieb und Gelegenheit. We-gen ihres hohen Ansehens beim Volke und wegen ihrer Einsicht bekamen sie allmlig auch groen Einflu auf die Regierungen der Staaten. Du Fürsten bewarben sich ganz vorzglich um die Freundschaft der Ppste und Bischfe, um mit ihrer Hlfe d'.eunterthanen besser regieren zu krt* nen. Darum rumten sie ihnen groe Vorrechte ein, gaben ihnen weit-lufige Besitzthmer, so da die hheren Geistlichen in den meisten Staa-ten, besonders aber in Deutschland, auch Landesherren wurden. Man-cher Kaiser und König hat, wie wir frher gesehen haben, seine Wider-spenstigkeit gegen das geistliche Oberhaupt mit dem Throne den mssen. Der Kraft und der Festigkeit Gregorys Vii. gelang es, die Geistlichkeit von dem Einflsse der weltlichen Macht unabhngig zu machen; durch ihn ward sogar das geistliche Oberhaupt fr eine Zeitlang zum Richter der Fürsten und Völker erhoben. Hieraus entspann sich ein langwieriger Anseliger Streit zwischen der geistlichen und weltlichen Macht, ein Streit, der nicht eher sein Ende nahm, als bis jeder Theil allmlig in die Gren-zen seiner ihm gebhrenden Macht zurckkehrte. Wie viel Gutes htte gestiftet, wie viel Unglck vermieden werden knnen, wenn beide, Kirche und Staat, jeder Theil innerhalb der Grenzen seiner Befugnisse, sich zur Erreichung ihrer Zwecke einander hlfreiche Hand geboten htten! Geistliche Orden. Auch das Klosterwesen, von dessen Ursprung bereits im ersten Theile die Rede war, hatte sich sehr ausgebildet und erweitert. Der fromme Abt Benedictvonnursia hatte ein Kloster auf der Hhe von Monte-Cassino in Campanien gegrndet; und die Lebensregel, welche er zunchst fr sein Kloster entwarf, ward wegen ihrer inneren Vortresflichkeit imjahre742 fast von allenklstern des Abendlandes als Richtschnur angenommen. Dem h. Benedict gebhrt das Verdienst, da nun die Klster besondere Wohnsitze der Frmmig-teit, des Fleies, der Migkeit und zugleich in jenen verwilderten Zei-ten die Zufluchtsrter aller Gelehrsamkeit wurden. Da saen sie, die frommen Männer, in ihren kleinen drftigen Zellen, prunklos und ein-
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer