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1. Geschichte des Mittelalters - S. 202

1876 - Münster : Coppenrath
202 hherem Muthe beseelt; allein noch war die verabredete Nacht des Neu-jahres nicht gekommen. Endlich kam die Nacht. Da lie ein Jngling von Unterwalden berichtet die Sage weiter, einer aus der Zahl derer, die auf dem Rtli geschworen hatten, sich von einer Magd auf der Burg Roberg an einem Seile hinauf in die Kammer ziehen. Drunten aber im Schlogra-ben warteten noch zwanzig andere, die er mit eben diesem Seile die Mauer hinaufzog. Nun bemchtigten sie sich des Amtmannes, seiner Knechte und der ganzen Burg. In der Morgendmmerung zog ein Haufe nach der Burg, die Landenberg selbst bewohnte. Die Männer fhrten Klber, Ziegen, Lmmer, Hhner und Hasen mit sich, als woll-ten sie diese dem Vogte zum Neujahrsgeschenke bringen, wie es dort Ge-brauch war. Landenberg ging gerade zur Messe, als sie ankamen. Er freuete sich ihrer Gabe und befahl ihnen, sie in die Burg zu bringen. Das war es eben, was sie wnschten. Als sie im Burgthore waren, stie einer von ihnen in's Horn. Auf dieses Zeichen langten die Anderen spitze Eisen aus ihrem Busen hervor und steckten sie an ihre Stbe. Zu-gleich rannten aus dem nahen Erlenholze noch dreiig ihrer Gesellen auf die Burg und nahmen die Burgleute gefangen. Als Landenberg ver-nahm, was vorgegangen war, ergriff er eiligst die Flucht. Allein er wurde eingefangen, jedoch ungekrnkt der die Grenze gebracht, nachdem er geschworen hatte, das Land nie wieder zu betreten. Durch hnliche List wurden auch die anderen Burgen genommen und gebrochen. So war am ersten Januar des Jahres 1308 das Land befreiet, ohne da ein Tropfen Blut den Tag der neuen Freiheit getrbt hatte. Von allen Seiten begegneten sich die Boten mit der frohen Nachricht. Hoch loderten die Freudenfeuer auf den Alpen und verkndeten Allen die wieder-errungene Freiheit. Um diese auch frder zu wahren, grndeten sie, heit es dann, zu Brunnen am See den 6. Januar 1308 die erste Einigung der Schweizer Eidgenossenschaft, vorerst auf 10 Jahre und unter Vorbehalt aller Pflich-ten gegen Kaiser und Reich. Als Anfangspunkt dieses Bundes wurde spter die Verschwrung im Rtli angesehen, und jener Sage gem der Schtze Tell als Nationalheld und Befreier des Vaterlandes weit und breit gepriesen. *) *) So wird die Geschichte von Tell in alten Erzhlungen berichtet. Aber diese Erzhlungen stammen von Schriftstellern, welche zwei volle Jahr-
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