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1. Geschichte des Mittelalters - S. 236

1876 - Münster : Coppenrath
236 ungestmen Tapferkeit vermochte lange keine Gewalt zu widerstehen. An ihrer Spitze eroberte Murad Macedonien, Albanien und Serbien. Nach ihm drang Baj esid (1389 bis 1402), welcher wegen der Schnel-ligkeit seiner siegreichen Zge Jilderim, d. i. Blitz, genannt wurde, in Thessalien ein und nherte sich selbst der Hauptstadt Constantinopel. Die Gefahr fr ganz Europa ward immer drohender; und doch konnten sich die abendlndischen Fürsten lange nicht entschlieen, dem griechischen Kaiser gegen den keck vordringenden Feind Hlfe zu leisten. Endlich zog Sigismund, der damalige König von Ungarn, derselbe, der nachher auch deutscher Kaiser wurde, mit einem ungarischen und franzsischen Heere gegen die Trken; allein er erlitt eine frchterliche Niederlage in der Schlacht bei Nikoplis, in der Bnlgarei (1396). Schon Bajesid wrde Constantinopel erobert haben, wre nicht der den mchtigen Er-oberer ein noch mchtigerer gekommen. Derwar Timur(i369 bis 1405), gewhnlich Timur Lenk, d. i. der lahme Timur, genannt, der Anfhrer mongolischer Horden, ein Nachkomme des mchtigen Dschengis-Khan. Sein Vater nannte ihn Timur, d.i. Eisen; denn eisern war sein Sinn und Leben. Nachdem er sich den grten Theil Asiens unterworfen hatte, wandte er sich gegen den Sultan Bajesid. Er schlug ihn bei Ancyra (Angora) in Kleinasien (1402), nahm Bajesid selbst gefangen und fhrte ihn, nach der freilich bezweifelten Erzhlung einiger Schriftsteller, in einem eisernen Kfig auf seinen Zgen mit sich fort. Derselbe starb aber schon im nchsten Jahre. Timur lie jedoch den Shnen Bajesid's das Reich ihres Vaters, um welches diese blutige Kriege gegen einander fhrten. Auch die von Bajesid vertriebenen Fürsten setzte er wieder in den Besitz ihrer Lnder. Dann ging er selbst wieder der den Euphrat in die Bucharei nach Samarkand, der Hauptstadt seiner weitlufigen Staaten. Nicht lange darauf, im Jahre 1405, verlie er die Erde, die er so lange ver-wstet hatte. Sein ungeheures Reich zerfiel eben so schnell, als es ent-standen war. Ein Theil desselben in Vorderindien machte spter das sge-nannte Reich des Gro Moguls aus, welches der Sultan Babur um das Jahr 1519 gegrndet haben soll. Es blhete schnell auf, ist aber jetzt von der Erde verschwunden. Nach Timnr's Tode erholte sich wieder die Macht der Osmanen so schnell, da schon im Jahre 1422 Murad oder Amur ad Ii. (1422 bis 1451) mit einem groen Heere selbst vor den Thoren Constantinopels er-
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