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1. Geschichte des Mittelalters - S. 243

1876 - Münster : Coppenrath
243 Sohne Maximilian und Maria, des Herzoges einziger Tochter, zu Stande zu bringen, und so die Hausmacht Oesterreichs durch die reichen burgundischen Erbstaaten um ein Bedeutendes zu vermehren. Er begab sich deshalb mit seinem Sohne nach Trier und beschied auch den Herzog dahin. Karl erschien mit einer Pracht, welche die kaiserliche weit bertraf. Sein Kriegesmantel blitzte von Perlen und kostbaren Steinen und wurde allein auf 200,000 Thaler geschtzt. Sein Gefolge bestand aus verschiedenen Fürsten, Grafen und Herren und einer aus-erlesenen Mannschaft von 8000 Reitern und 6000 Fugngern. Er hielt sich der kniglichen Wrbe so gewi, ba er bereits die Klemobien Zu seiner Krnung mit sich gebracht, selbst schon bte Krnungsfeierlichkeit im Dom zu Trier veranstaltet hatte. Fnebrtch aber verlangte vor der Krnung bte Verlobung seines Sohnes, und ba Karl zauberte, wrbe er in seinem Mitrauen bestrkt, welches Karl's grter Femb, der eifer--schtige König von Frankreich, Ludwig Xi., ihm eingeflt hatte, als strebe der ehrschtige Herzog selbst nach der Kaiserkrone. Sogleich brach er die Unterhanblnngen mit dem Herzoge ab, bessen Stolz und unmige Pracht ihn auch wohl beleibigt haben mochten, und reisete, ohne einmal ^Ibschieb von ihm zu nehmen, pltzlich von Trier nach Kln. Tief ge-krnkt verlie auch Karl die tobt, mit dem Vorsatze, seine Tochter nicht dem Sohne des Kaisers zu geben, so lieb er auch den ritterlichen Jng-ling gewonnen hatte, der in allen ritterlichen Uebnngen ein Meister war. Nach der Rckkehr entwarf er seiner Tochter das schnste Bilb von dem Kaisersohne, so ba sie eine stille Neigung zu ihm hegte und sich ihm nachher in einem Briefe verlobte. er ehrschtige Herzog, dem thatenlose Ruhe unertrglich war, griff balb barauf, im Jahre 1476, seinen Grenznachbar, den Herzog Rena-tus von Lothringen, an, benn bnrch bte Eroberung btefes Landes, welches unmittelbar an seine Provinzen stie, wnschte Karl sein Reich abzurunben und bemselben einen wahrhaft kniglichen Umfang zu geben. Er eroberte bte Hauptstabt Nancy und verjagte den Herzog. Dann drang er mit groer Heeresmacht weiter, um bte Schweizer, welche sich mit dem bebrngten Lothringer verbnbet hatten, fr solche Keckheit in ihrem eigenen Lanbe zu zchtigen. Diese schickten eiligst Gesanbte an ihn und baten um Frieden. Sie stellten ihm vor, ihr Land sei nur arm; alles, was er bei ihnen gewinnen knne, sei nicht so viel werth, als die Sporen seiner Ritter. Allein biefe bemthige Vorstellung beugte des 16*
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