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1. Abth. 2 - S. 39

1823 - Elberfeld : Büschler
39 Karl V in Frankreich. din's Heer, welches sich in der Ebene vor Tunis gestellt hatte, wurde darauf gleichfalls in die Flucht geschlagen und die Stadt erobert; die in dem Schlosse derselben eingesperr- ten christlichen Sklaven halfen nach besten Kräften mit ge- gen die Türken, und Karl hatte am Ende die unaussprech- liche Freude, 22,000 dieser Unglücklichen, aus allen euro- päischen Völkern, gerettet zu sehen, die Thränen ihres Dan- kes zu empfangen, und sie der Freiheit und den Ihrigen, welche sie wohl lange für todt gehalten, wiederzugeben. Er selbst versicherte, daß dieses einer der schönsten Tage seines Lebens sey. Sein Ruhm verbreitete sich in alle Länder; er verdiente ihn durch die Ausdauer und Tapferkeit, welche er selbst bei dem gefahrvollen Unternehmen hewiesen hatte; und zugleich hat er ein Beispiel gegeben, wie die unmensch- lichen Räuber auf den Küsten Afrikas mit Ernst und Kraft gar wohl gebändigt werden können^ Den König Haften setzte er wieder in Tunis ein, ver- bot ihm aber allen Raub von Christenklaven, und hielt, zum Unterpfand des Gehorsams, die Festung Goketa besetzt. Haradin war nach Algier entflohen; ihn beschloß Karl nn nächsten Frühjahr auch dort aufzusuchen. f Hieran verhinderte ihn aber ein neuer Krieg mit dem Könige von Frankreich. Dieser erneuerte seine Ansprüche an Mailand, als der bisherige Herzog, Franz Sforza,, gestorben war; und um sich den Weg nach Italien zu sichern, besetzte er unerwartet und gewaltsam das Herzogthum Savoyen, an dessen Herzog er gleichfalls Forderungen machte. Karl sah die Nothwendigkeit des Krieges, und beschloß, ihn mit aller Kraft in das südliche Frankreich selbst zu versetzen. Ungewarnt durch den unglücklichen Ausgang des ersten Einfalls unterdemherzog von Bourbon, wagte er einen solchen 1536 von Neuem, drang bis Marseillf vor und belagerte die Stadt. Allein sse war zu fest, und die Gegend umher von den Franzosen selbst verwüstet; Mangel und Krankheiten nöthigteu den Kaiser nach zwei Monaten zum Rückzüge, bei welchem viel Geschütz und Ge- päck verloren gieng. Es kam darauf, durch Vermittlung des Papstes, 1538 ein Waffenstillstand zu Nizza auf zehn Jahre zu Stande, und bald darnach hielten die beiden Gegner eine Zusam- menkunft zu Aiguesmortes, an der Mündung des Rhoneflusses. Die Einladung dazu war vom König Franz ausgegangen; des Kaisers Räthe fanden es bedenklich, daß er sich auf französischen Grund und Boden begeben sollte; allein ihm selbst gesicl die Sache, des Außerordentlichen wegen, um so mehr. — Als er vor dem Hafen allkam, fuhr
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