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1. Abth. 2 - S. 44

1823 - Elberfeld : Büschler
44 Vi. Ztr. Karl V. bis zum westph. Fried. 1520 — 1648. kr sich zu dem letzten Feldzüge gegen Frankreich rüstete, den wir schon gemeldet haben. Und doch hatten die Prote- testanten um diese Zeit schon eine Selbsthülfe mit den Waffen geübt. Der Herzog Heinrich von Br au n sch w e ig , ein eifriger Katholik, zugleich aber ein sehr unruhiger, lei- denschaftlicher Mann, war in Feindschaft mit dem Chur- fürsten von Sachsen und dem Landgrafen von Hessen, vor- züglich der Religion wegen; sie schrieben die heftigsten Bücher gegeneinander, wie denn die Zeit mit allen Waffen, welcher in des Menschen Gewalt sind, den Gegner bestritt. Dazu wandten sich die Städte Braunschweig und Gos- lar, die in den schmalkaldischen Bund ausgenommen wa- ren, an die protestantischen Fürsten um Schutz gegen den Herzog, der sie auf alle Weise drückte und beschädigte. Selbst der Kaiser und der König Ferdinand hatten .ihn oft von der Gewaltsamkeit gegen die Städte abgemahnt, aber vergeblich. Endlich rüstete der schmalkaldische Bund 1542 schnell ein Heer, fiel in das Land des Herzogs, ver- trieb ihn und hielt dasselbe besetzt. Herzog Heinrich ging, zum Kaiser um Hülfe; dieser verwies die Sache auf emen Reichstag. Auf dem zu Worms 1545 wurde sie dahin entschieden, daß der Kaiser einstweilen, bis'zur Entscheidung auf dem Wege Rechtens, die braunschweigschen Länder verwalten sollte. Das ging dem raschen Herzog, der gern das Haupt der katholischen Parthei gewesen wäre, zu langsam. Er sagte: „Mit des Kaisers Namen drohen, sey eben so viel, als mit einem todten Falken beitzen." In seinem Eifer be- ging er eine Unredlichkeit an dem Könige Franz von Frank- reich. Dieser hatte ihm Geld gegeben, um für ihn Trup- pen in Deutschland zu werben; so wie sie aber versammelt waren, fiel der Herzog im Herbst 1545 mit ihnen plößlich in sein verlornes Land ein, um es den Gegnern wieder abzugewinnen. Der eben so rasche Landgraf von Hessen hatte indessen auch bald ein Heer versammelt, setzte zugleich den Churfürften von Sachsen in Bewegung, und beide lie- ferten dem Herzog zu Kalefeld bei Nordheim ein Treffen, in welchem derselbe geschlagen und gefangen wurde. Der Landgraf brachte ihn aufseine Festung Ziegenhain, und der Kaiser ermahnte ihn nur, den Gefangenen billig und nach fürstlicher Weise zu behandeln. Uebrigens hatte der eben genannte Reichstag zu Worms schon deutlicher die immerzunehmende Spannung der Par- theien offenbart, obgleich auch auf ihm noch einmahl der Religionsfriede bestätigt wurde. Die Klagen von beiden Seiten wurden immer heftiger, die Katholiken ließe» nicht
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