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1. Abth. 2 - S. 57

1823 - Elberfeld : Büschler
S7 Der schmalkaldische Krieg 1546 und 47. dar, als er die Stände seines Landes zusammenrief, um ihre Einwilligung zu diesem Unternehmenzu erhalten; denn ohne sie durfte er so wichtigen Handel nicht anfangen. Er bot alle Kunst der Rede auf, einen Schein des Rechtes auf sein Betragen und seine Wünsche zu werfen. Am mei- sten entschied aber der plötzliche Einfall von Ferdinands leichten ungarischen Reutern, die von Böhmen hereinbra- chen; vor diesen wilden Horden ging ein furchtbarer Schre- cken her, und es schien eine Wohltbat, Moritzens sächsischen Kriegern sich zu ergeben; bald war das Churfürstenthum, bis auf Wittenberg, Eisenach und Gotha, in des Herzogs Händen. — Aber die Stimme des Volkes in diesen Ländern verdammte sein Beginnen dennoch; es erschien ihnen als ein Verratb an dem evangelischen Glauben, und von den Kanzeln, so wie in Schriften, wurde dasselbe sehr hart gescholten. ^ N Jetzt kehrte auch der Churfürst voll bitteres Uumuthes zurück; es war im December 1546. Es gelang ihm, sein Land bald wieder zu erobern und von des Herzogs Lande auch einen Theil einzunehmcn, nachdem erden Markgrafen Albrecht von Brandenburg, der seinem Freunde Moritz vom Kaiser zu Hülfe geschickt war , inrochktz überfallen und ge- fangen genommen hatte. Don Böhmen aus konnte Moritz auch keine Hülfe erhalten, denn die böhmischen Stände weigerten sich, gegen ihre sächsischen Glaubensbrüder zu Felde zu ziehen, und der König Ferdinand fing selbst an um sein Land besorgt zu seyn, schon war es fast zum of- fenbaren Aufstande gediehen. So kam es dahin, daß der Herzog Moritz von seinem eigenen Lande nur noch die Städte Dresden, Pirna, Zwickau und Leipzig übrig hatte und seine einzige Hoffnung auf den Kaiser Karl setzen mußte. Der Aarfer straft die oberländifche Städte. — Karl war unterdeß beschäftigt, die protestantischen Städte in Süddeutschland zu unterwerfen. Es war kein leichtes Unternehmen, denn diese Städte waren nach der damali- gen Weise sehr fest und konnten lange widerstehen, und indeß konnten sich die Fürsten in Rorddeutschlayd zu dem > neuen Feldzuge rüsten. Allein es war, als wenn Muth und Besonnenheit aufeinmahlvon Allengewichen sey; wo- hin der Kaiser kam, unterwarfen sich ihm die Städte. Bop, singen, Nördlingen, Dünkelsbühl und Rothenburg öffneten ihm ohne Schwerdstreich ihre Thore; das mächtige Ulm sandte Boten, welche knieend, auf freiem Felde, in spa- nischer Sprache, (dieses wurde ihnen mit Recht von den Bundesgenossen sehr übel gedeutet), um Gnade flehte», und zahlte 100,000 Goldguldeu als Buße. Frankfurt zahlte
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