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1. Abth. 2 - S. 60

1823 - Elberfeld : Büschler
jfio Vi. Atr. Karl V. bis znm westpy. Fried. 15ä) — 1645. die Reuter aber, den Feind durch kleine Gefechte aufzu- halten; das Geschütz war schon nach Wittenberg voraus- geschickt. Die Kaiserlichen eilten den Sachsen eben so schnell nach und ereilten sie aufder Lochauer Haide; und ob- gleich auch ihr Geschütz und selbst der größte Theil des Fuß- volks noch zurück war, so gab der Kaiser, aus Alba's Rath, dennoch Befehl zum Angriff. Die spanischen und neapoli- tanischen Reuter drangen gewaltig ein; Herzog Moritz selbst focht unter den Vordersten; die sächsischen Reuter ka- men in Verwirrung und "stürzten sich auf ihr eignes Fuß- volk, welches in Eile am Saume eines Waldes in Schlacht- ordnung gestellt war. Der Churfürst befehligte von einem Wagen herab, weil sein schwerer Körper ihn am Reiten verhinderte; der Kaiser dagegen, dem man an diesem Tage die Kränklichkeit seines Körpers nicht ansah, ritt auf einem andalusischen Roffe, in der rechten Hand die Lanze haltend, in weithin schimmerndem, vergoldetem Helme und Panzer, und das Kriegsfeuer aus seinem Auge strahlend. — Mit dem furchtbaren Kriegsgeschrei Hispania! Hispania! durch- brachen die Kaiserlichen auch das sächsische Fußvolk. Es floh nach allen Seiten; Verwirrung und Schrecken überall! Durch die ganze Haide hin wurden die Fliehenden erschla- gen und bedeckten eine lange Strecke von Koßdorf das gen Falkenburg und Beiersdorf hin. Einer der Söhne des Churfürsten wurde von den Verfolgern ereilt; er verthei- digte sich tapfer, erschoß, durch zwei harte Hiebe vom Pferde sinkend, noch im Fallen einen Feind, und ward glücklich durch herbeisprengede sächsische Reuter gerettet. Sein Va- ter aber entkam nicht. Er hatte einen schweren, friesischen Hengst bestiegen, wurde aber von den leichten Reuternein- geholt und indem er um sich schlug, von einem Ungarn in die linke Backe gehauen. Das Blut rann über sein Gesicht, er wollte sich dennoch nicht ergeben; da drängte sich ein Rit- ter des Herzogs Moritz, Thilo .von Dro d t, durch die Ungarn, und rief ihn auf deutsch an, seines Lebens zu schönen. Diesem, „weil er ein Deutscher sey," gab er sich gefangen, und zog, als Wahrzeichen dessen zwei Ringe vom Finger, die er ihm reichte. Der Ritter brachte ihn zum Herzog von Alba, und dieser auf sein wiederholtes Verlangen, zu dem Kaiser, der mitten in der Haide zu Pferde hielt. Johann Friedrich, wie er herankam, seufzte tiefund sprach, die Augen gegen den Hiumel gerichtet: „Herr Gott, erbarme dich meiner/nun bin ich bieff!" Sein Anölick mußte die Umstehenden erschüttern; sein Gesicht blutete, sein Panzerhemd war mit Blut befleckt. Er stieg mit Hülfe des Herzogs Alba vom Pferde nnb wollte vor dkm Kaiser auf
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