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1. Abth. 2 - S. 83

1823 - Elberfeld : Büschler
Marimi li a rt Ii. _____________ 83 sowohl als Protestanten, das Lob eines trefflichen Mannes mit in das Grab genommen hat. 21. Maximilian u. 1564—iñ^6. Schon im Jahre 1560 hatte Ferdinand seinen Sohlt Maximilian, auf dem Churfürstentage zu Frankfurt, zu seinem Nachfolger vorgeschlagen, und die Churfürsten har- ten ihn ernannt. Der Vater empfahl den Sohn mit Wor- ten, welche als ein wahrhaftiges Zeugniß über ihn aufbe- wahrt zu werden verdienen: „Er sey mit hoher Vernunft/ Schicklichkeit, Milde und Sanftmüthigkeit, auch allen an« dern fürstlichen Tugenden und guten Sitten trefflich begabt/ von gerechtem, ehr - und friedliebendem Gemüth, und tra- ge gegen das heilige Reich deutscher Nation große Liebe und Zuneigung, deren Ehre und Wohlfahrt zu befördern er zum höchsten begierig sey. Endlich sey er auch der sechs vornehm- sten, in der Christenheit gebräuchlichen Sprachen kundig, also, daß et alles, was jetzo und künftig mit fremden Po- tentaten zu handeln sey, selbst werde verstehen, reden, und ausfertigen können." Ein anderes ehrenvolles Zeugniß legten seine böhmischen Unterthanen über ihn ad, als sie ihn den Polen zum Kö- nige empfahlen, die ihr Auge auf ihn gerichtet hatten. „Unser Böhmen, sagten sie, befindet sich unter seiner Re- gierung bester, als wenn es von einem angeborncn Vater beherrscht würde; unsere Vorrechte, Gesetze und Freiheiten werden von ihm geschützt , und er laßt alles unverändert bei seiner Kraft. Und was man fast ein Wunderwerk nen- nen könnte, ist die große Klugheit und Unparteilichkeit, mit weicherer den verschiedenen Glaubensgenossen begegnet, und fu dadurch zur Einmüthigkeit, Duldung und gegen-' seitigen Liebe führt." Und mit Recht konnten daher die Polen selbst von ihm sagen: „Er habe das christliche, gemeine Wesen, welches durch Empörungen und Zwietracht erschüttert sey, so in Ordnung gebracht, daß er mehr Triumphe durch seinen Verstand im Frieden, als ein anderer durch Kriege erhal- ten habe." Und solche Gesinnung und Handlungsweise übte er in einem Zeitalter, wo man kaum das Wort Duldung kannte, ja, er bekannte sich öffentlich zu dem Grundsätze, „daßgott allein die Herrschaft über die Gewissen zustehe." Das ist der Ruhm dieses Kaisers; und durch solche seine wie seines Vaters Trefflichkeit geschah es, daß Deutschland in einer Zeit, da in den Niederlanden und in Frankreich der Nell- . 6 *
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