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1. Abth. 2 - S. 157

1823 - Elberfeld : Büschler
Leopold I und> Ludwig Xiv. 157 werde sich noch gar vieles finden, was unter diesem Namen besetzt werden könne. — Der Vorschlag gefiel, man dachte ihm weiter nach, um der Sache den Anschein Rechtens zu geben, wurden 1680 vier Gerichtshöfe unter dem Namen der Réunions- oder V c r e i n i g u n g s k a w m e r n, zu Metz, Dornick, Breisach und Besancon eingesetzt; sie sollten untersuchen, was dem Könige, vermöge des oben erwäbn- ten Ausdruckes, noch an Land und Leuten gebühre. Es ist leicht vvrauszuscbeu, daß diese Richter nicht weniges auf- fanden. Die nichtigsten Grunde wurden hervorgesucht, um etwas zu erhaschen, wozu man Lust hegte. Das Kloster Weissenburg z. B., obgleich cs außer dem Elsaß lag, wurde doch, als dazu gehörig, dem Könige zugesprachen, weil es von deck Könige Dagobert, (vor mehr als 100o Jahren), gestiftet sey; und das so erworbene Weissenburg mußte wieder den Namen dazu hergebcn, um Germes- h eim zu erhalten, denn das habe ehemahls zu Wcrffenburg gehört. - Alls solchem Wege gelangten die vier Gerichte zu ihren Rechtsansprüchen auf ganz Zwcibrückcn, Saar- brück, Veldenz, Sponnheim, Mümpelgard, Lauterburg und viele einzelne Oerrer, vorzüglich aber auf die freien Reichsstädte im Elsaß, unter denen Straßburg die vor- züglichste war. Sie waren im westphälischen Frieden Nicht abgetreten; denn Oestreich hatte damahls nur seine Erb- güter im Elsaß hingegeben. Die Fürsten und Herreu, die so mit ihrem Eigenthum auf einmahl von Deutschland ab zu Frankreich gezogen wer- den sollten, erhoben laute Klagen; der Kaiser machte Ge- genvorstellungen, und Ludwig, um wenigstens den Schein zu beobachten, — das war die Kunst seines Lebens, — und zugleich die Gegner sorglos zu machen, versprach, die Gegengründe zu prüfen, und verabredete einen Kongreß nach Frankfurth. Vorher jedoch wollte er sich in den Besitz der Hauptfestung Straßburg setzen, welche ihm mehr als alles andere werth war, und die als der Schlüssel des Ovcrrheins anzusehenrst. Karl V. hatte schon ihre Wichtigkeit in solchem Maaße erkannt, daß er sagte: wenn Wien und Strasburg zugleich tn Gefahr wären, so würde er Straß- burg zuerst zu retten eilen. Jetzt, im September 1681, versammelten sich heimlich und unerwartet einige Regimen- ter in der Nähe der Stadt und umzingelten sie plötzlich. In den nächsten Tagen erschien auch der Kriegs-Minister Louvoiö , des Königs treuer Helfer, mit einem Belage- rungsheer uno Gesà-ütz, und forderte die Bürger unter harten Drohungen zur Uebergabe auf. Auf keinen Wider- stand gefaßt, ossneten sie die Thore; die Franzosen nahmen
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