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1. Abth. 2 - S. 209

1823 - Elberfeld : Büschler
Siebenjähriger Krieg. 2w Weser und Rhein, einräumtc. Der Herzog von Richelieu, der dem Marschall d'etrecs im Oberbefehl folgte, ein über- müthiger, verschwenderischer und gewissenloser Mann, sog diese Länder durch unerhörte Erpressungen aus; uno wie in der Nahe des Heerführers Alles sich nur der Geld- gier und den Wollüsten überließ, so verbreitete sich bald der ruchloseste Sinn durch das ganze Heer; er machte es zu ei-, ncr räuberischen Horde, schlimmer als die Schaareu der Kosacken und Kalmücken, die zu gleicher Zeit in dem König- reiche Preußen hauseten. Das Verderbuiß der Sitten ist in einem äußerlich gebildeten Volke gefährlicher, als in dem rohen, weil es durch den Reiz der Verführung ein fressen- des Gift in Städten und Dörfern, und mitten im Schooße des häuslichen Lebens, zurückläßt. Der böse Ruf des fran- zösischen Heeres , und der Haß der besseren deutschen Natur gegen das glatte, geschminkte Laster, hat indeß nicht we- nig dazu beigetragcn, fast überall in den deutschen Landen die Gcmüther für König Friedrichs Sache zu gewinnen. Wunderbar war es, wie ein Sieg von ihm von dem Volke jubelnd vernommen wurde, während vielleicht der Fürst als Reichsstand gegen ihn im Kriege w.ar. Viel war es die Ge- walt, die überall der außerordentliche Geist über sein Zeit- alter übt; viel die Theilnahme, welche das Gemüth dem- jenigen schwerlich versagen kann, der allein durch seinen Muth und seine Kraft gegen ein übermächtiges Geschick kämpft; viel indeß auch, daß Friedrich allein mit Deutschen gegen barbarische Horden aus Osten, und gegen die ver- haßten Feinde aus Westen dastand, und daß selbst in dem öftreichischen Heere Haufen von fremder Sprache, Gestalt und Sitten, und mit verderblicher Raubsucht, Kroaten und Panduren, fochten. Hätte Friedrich allein gegen Oestreicher und andere Deutsche den Krieg geführt, das vaterländische Gemüth hätte nur Raum gehabt für das Gefühl der Klage und des Unmuthes über die Verirrung derer, die sich brü- derlich die Hand reichen sollten. Am meisten war es das nördliche Deutschland, größtentheils dem Könige verbündet, welches sich zu den Seinigen rechnete, und Freude und Leid mit ihm theilte; weil hier der Kampfplatz gegen die Franzosen war, so galt hier Friedrichs Sache als die deut- sche Sache. Die Konvention zu Kloster-Seevcn öffnete den Fran- zosen den Weg bis an die Elbufer und bis-uach Magdeburg ihr anderes Heer, mitten deutscher.'Reichstruppen verei- nigt, stand schon in Thüringen, und bereitete sich, das sächsische Land, der Preußen Stütze und Lorrathskammer, ihnen zu entreißen. Kohlr.d.g. 2r Lh. 5le liufi. 14
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