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1. Abth. 2 - S. 226

1823 - Elberfeld : Büschler
2h6 Vii. Ztr. Vom westph. Fried, bis jetzt. 1648 — 1823. selbst hat von seinem Bruder das Unheil gefällt, er sei der einzige Feldherr des Krieges gewesen, der keinen Fehler ge« macht habe. Doch zwei große Verluste, die der König noch am Ende dieses Feldzuges erlitt, konnte Heinrich nicht abwenden. Der erste war die Räumung von Dresden, des wichtig- sten Platzes für Preußen, für den ganzen Krieg. Friedrich hatte seinem dortigen Befehlshaber, dem Grafen Schmettau, in ver ersten Niedergeschlagenbeit nach der Kuncrsdorfer Schlacht, den Befehl zugeschickt, wenn er ernsthaft ange- griffen werde, nur die Kriegs-Kaffe von 7 Millionen Tha- ler zu retten. Diesen Befehl zu wörtlich befolgend, über- gab Schmettau der Reichsarmee an demselben Tage (den 4. September) die Stadt, als der später vom König zum Entsatz abgesandte General Wunsch schon in ihrer Nähe war. Die Kriegskasse war gerettet, aber alle Vorräthe und der Platz selbst, der dem Feldmarschall Daun die Möglich- keit darbot, zum erstenmal sein Winterlager in Sachsen zu nehmen, waren verloren. Der König versuchte Alles, ihn aus seiner Stellungzu vertreiben. Er sandte den General Fink mit 15,000 Mann in den Rücken des östreichischen Heeres, nach Maren; aber der Eifer für die Ausführung des Einen Gedankens verdeckte dem Könige die Gefahr die- ses Unternehmens. Der Anführer, welcher sie sah und seiner Vorstellungen ungeachtet ausharren mußte, verlor, als er angegriffen wurde, die Zuversicht des Gemüthes und dadurch die Besonnenheit, und gab sich, nach blutigen Ge- fechten, mit 11,000 Mann, die ihm übrig waren, gefangen. Es war ein unerhörter Fall im preußischen Heere, und gleich- sam ein Sühnopfer für die 14,000 Sachsen, die im Anfänge des Krieges fast an gleicher Stelle gefangen genommen wa- ren. Daun zog mit den Gefangenen wie im Triumphe in Dresden ein, und nichts konnte ihn nun von seinem Ent- schlüsse abbringen, in Sachsen sein Winterlager zu nehmen. Der König, dem dieß unerträglich war, wollte ihn durch Standhaftigkeit ermüden, und blieb noch sechs Wochenlang in furchtbarer Kälte im offenen Feldlager bei Wilsdruf ste- hen, wodurch Daun dasselbe zu thun und zu leiden gezwun- gen war; endlich aber im Januar 1760 zwang die Strenge des Winters beide, ihren Heeren Ruhe zu vergönnen; der König blieb in dem ihm noch übrigen Theile von Sachsen, und nahm seinen Standpunkt in Freiburg.
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