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1. Abth. 2 - S. 290

1823 - Elberfeld : Büschler
290 Vii. Ztr. Vom westph. Fried, bis fetzt. 1648 — 1823. gleichsam zur Person geworden, und ihre furchtbaren Grund- sätze lebten in ihm fort. — Das erste Wort, welches er nach dem Preßburgcr Frieden sprach, war sein gewöhnlicher Bannspruch. Der König von Neapel hatte englische und russische Truppen in sein Landaufgenommen; da schickte er seinen Bruder Joseph und Massena mit 60,000 Mann längs Italien hinab, intb in dem Aufruf, den er ihnen am 27. Dezember von Schönbrunn aus mitgab, hieß es: „Das königliche Haus von Neapel habe aufgehört zu regie- ren !" Das furchtbare Wort schreckte dieses Haus auch in der That von dem Boden Italiens über die Meerenge nach Stz ilien hinüber; hier erhielt cs sich mit Hülfe Englands, in Neapel aber wurde Joseph Buonaparte zum erblichen König erklärt. Der neue Königsthron kostete noch unermeßliches Blut; die Einwohner Unteritaliens em- pörten sich immer mit neuer Wuth, und Kalabrien nebst den Abbruzzo's mußten fast in Einöden verwandelt werden. Zunächst traf nun Holland die Reihe. Es wurde gleichfalls in ein Königreich verwandelt, und einem andern Bruder, Ludwig Napoleon, zu seinem Theile gegeben. Es hatte nicht das schlimmste Loos gezogen, denn Ludwig fühlte die Pflicht, für sein neues Volk mehr zu leben, als für seines Bruders Willen. Ein dritter aus des Kaisers Verwandschaft, sein Schwa- ger, Joachim Mürat, ward an dem rechten Ufer des Rheines, des Stromes, der so oft als natürliche Scheide- wand zwischen dem Deutschen und Französischen genannt war, aufgestellt, ein bedenkliches Zeichen für die Zukunft; er erhielt die Herzogthümer Cleve und Berg; erfteres hatte Preußen, letzteres Vaiern für Anspach, abgetreten. Alerander Berthier endlich, der erste im Kriegs- vathe Napoleons, bekam das Fürstenthnm Ncuschatel. Zugleich mit diesen äußern Vorrüstungen wurde der Plan der innern Gestaltung des großen Baues gleichfalls klarer dargelegt. Französische Blätter mußten das System des Gleichgewichts, an welchem Europa noch immer mit einigem Glauben gehangen hatte, als ein sehr thörichtes ausschreien, welches nur Eifersucht und Kriege erzeugt habe. Ruhe sey nur dann zu hoffen, wenn Einer den unbestrittenen Vor- rang habe und seinem Worte bei den Streitigkeiten der Völ- ker Folge geleistet werde. Es war die Sprache der Römer, kurz vor der Zeit als sie die Weltherrschaft geradezu an sich rissen; da nannten sie sich auch die Schiedsrichter der Welt, und ihre Gesaudten zogen mit ihren Stäben Kreise um die Könige, welche noch diesen Namen trugen, und forderten auf der Stelle die Erklärung des Gehorsams. —
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