1831 -
Elberfeld
: Büschler
- Autor: Kohlrausch, Friedrich
- Auflagennummer (WdK): 6
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
18 1813.
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aber und das wichtige Hamburg hätten die Franzosen gern
behauptet; der General Morand wendete sich mit 4000 Mann,
mit denen er die Küsten von Mecklenburg und Pommern besetzt
gehalten hatte, dahin; aber drei kühne Anführer, Tetten-
born, Czernitscheff und Dörnberg, verfolgten ihn "mit
ihren leichten Schaaren und ließen ihn am rechten Elbufer nicht
festen Fuß behalten. Er mußte über den Fluß Nach Lüneburg
fliehen. Alles Volk im nördlichen Deutschland jubelte laut,
wohin die Befreier kamen. Der edle Herzog von Mecklen-
burg-Strelitz, der erste nach dem König Friedrich Wil-
helm, sagte sich von den französischen Banden los und sprach
das großherzige Wort: „Er werde sich mit Gottes Hülfe der
Ehre werth zeigen, ein deutscher Fürst zu seyn!" Die Bür-
ger Lübecks und Hamburgs frohlockten und bereiteten sich, das
Geschenk der neuen Freiheit mit eigenen Kräften vcrtheidigen
zu helfen. Den General Morand aber suchte Dörnberg mit
2000 Mann hinter den Mauern von Lüneburg auf, griff
ihn am 2. April herzhaft an, erstürmte die Stadt und tödtete
den Anführer selbst. Seine Haufen wurden niedergemacht oder
gefangen und 12 Kanonen erbeutet. Mit dieser Waffenthat
eröffnete Dörnberg den zweiten Feldzug.
Um dieselbe Zeit versuchte der Vicekönig Eugen, mit sei-
nen 30,000 Mann von Magdeburg aus schnell gegen Berlin
hervorzubrechen; er verließ sich darauf nur schwächere Haufen
auf seinem Wege zu finden. Aber ohne Zaudern rafften Witt-
genstein, Bülow upd Aork die nächsten Schaaren zusammen,
und warfen sich, wenn auch schwächer an Zahl, am 5. April
bei Möckern mit solchem Ungestüm auf ihn, daß er alsbald
den Gedanken, nach Berlin zu gehen, aufgab, und eilig, mit
beträchtlichem Verluste, nach Magdeburg umkehrte. Bei die-
sem Treffen hatte das neue preußische Fußvolk die erste Waf-
fenprobe mit dem französischen gehalten, und ohne viel Schie-
ßens mit den Kolben wacker drein geschlagen. Das däuchte
ihnen männlicher und sie glaubten, es führe schneller zum gu-
ten Ende. Eugen aber hielt sich von nun an ruhig hinter den
Wällen der Festung, bis sein Herr und Meister im Felde
erschien.
Als ein großer Theil der neuen, französischen Heereshaufen
diesseits Rheines versammelt war, reifete Napoleon von Paris
ab, und traf am 25. April Abends in Erfurt ein. Von da
wendete er sich gegen die Saale, und die vorgeschobenen Reu-
terhaufen der Verbündeten zogen sich hinter diesen Fluß zurück.
Die Heere kamen einander näher und es entstand nun die
Spannung der Gemüther, welche dem entscheidenden Kampfe
vorhergeht, und da dem Krieger vieles als erlaubt erscheint,
was die friedliche Ordnung des Lebens zerstört. Da zeigte
sich den Bewohnern Sachsens bald der Unterschied zwischen
dem Geiste, der das verbündete, und dem, der das französische