1818 -
Elberfeld
: Büschler
- Autor: Kohlrausch, Friedrich
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
Siebenjähriger Krieg. 29z
An Bundesgenossen hatte er nur Engsand und die
kleinen nordteusfchen Fürsten, und sie alle waren
durch fc i e unglückliche Eenventidn von Kloster-
Steven aeläbmt. Da wendete sich aber in England
das Gl ck sehr günstig für Friedrich; das englische
Volk, jede ausgezeichnete Kraft gern anerkennend,
war durch die Roßbacher Schlacht für Friedrich be-
geistert; der schimpfliche Vertrag von Kloster-See-
ven erregte dagegen den allgemeinen Nnwillcn, und
der berühmte William Pitt, der eben erster Mi-
nister in England geworden war > ließ die Ehre
und die Stimme des Volke« entscheiden, verwarf
jene Convention, die noch nicht vestaligr war, ^nd
beschloß den Krieg mit neuem Ernste fortzusetzen.
Das Heer wurde verstärkt und König Friedrich
selbst aufgefordert, ihm einen Anführer zu geben.
Sein Heidenauge wußte den ungewöhalichen Geist
von der Menge zu linterscheiten; er sendeie deul
verbündeten Heere den Herzog Ferdinand von
Braun schweig, und Ferdinand hat solche Aus-
zeichnung so trefflich gerechtfertigt, daß sein Name
mit dem des Königs aus dieser stürmischen Zeit
glanzend m der Geschichte leben wird.
Nach eineui, m«t Friedrich verabredeten, Plane
setzte der Herzog schon im Februar des nächsten
Iahreö sein kleines Heer tu Bewegung, um die
Franzosen an« ihren Wintergualieren, in deuetr
sie auf Kosten der Hannoveraner und Hessen im
Ueberfliiß schwelgten, aufzuschrecken. Mit So,000
fvüte er 100,000 vertreiben; aber seine Maaßre-
tzeln waren alle so trefflich berechnet, und dissorg-
losen Franzosen nnt ihrem unfähigen Heerführer
so aus der Fassung gebracht, daß sie in wenigen
Wochen alles Land zwischen der Aller und Weser,
und der Weser uni? dem Rheine mit Vorrathen
und Besatzungen t:nb 11,000 Mann verlorener
Kriegsgefangenen, hinter sich ließen, bei Düsseldorf
über den Rhein ginget, und sich nicht eher sicher
hielren, als bis dieser Strom ihre Schutzwehr
U'ar Dennoch zwutzre er sie nicht. Herzog Fer-
dinand verfolgte sie auch über'"den'rheiner griff