1818 -
Elberfeld
: Büschler
- Autor: Kohlrausch, Friedrich
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
Sieoerr/ahriger Krieg.
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ül erlegenen Feindes blosgöstellt, und der König
öftere alle Warnungen seiner Heerführer nickt.
Er, der nie von den Oestreickern zuerst angegriffen
war, traute dem Feldmarschall Daun einen kühnen
Entschluß nicht zu, und wurde zugleich durch einen
Kundschafter getauscht, dey die Oestreicher erkauft
und mit falschen Nachrichten an ihn zr,
ruckgesenbet hatten. — Am rg. October, früh,
ehe der Tag graute, wurde das preußische Heer
durch den Donner des Geschützes gecheckt; die Oest-
reicher hatten üch wahrend -der Nacht still an das
Dorf Hochkirch geschlichen, und mir dem Schlage
fenf'fielen sie über die vreufiischen Vorposten her,
bemächtigten sich der großen Schanze ain Eingänge
des Dorfes, richteten das Geschütz rückwärts, und
schmetterten dlirch ein furchtbares Feuer alle Preus-
seu nieder, welche üch in demselben sammelten.
Das Blutbad war entsetzlich, weil die Krieger ge-
rade in der Hauptgaffe des Dorfes, die als Sam-
melplatz bestimmt war, zu Tausenden zufammen-
strömten. Die Feldherren suchten die Schaaren
in der Dunkelheit zu ordnen, aber vergeblich; dem
tapfern Prinzen Franz von Braunschweig riß
eine Ktkgel deil Kopf weg, als er eben im Begriff
war, den Feind auf den Anhöhen bei Hochkirch
an;ugreifen; der Feldniarschall Keith, ein tapfe-
rer, im Kriege grau gewordener Feldherr, wurde
von zwei Kartätschen Kugeln durchbohrt; der Prinz
Aiorltz von Destau wurde schiver verivunder. Die
Anführer Seid.il; und Ziethen sammelten auf dem
freien Felde die Reurergeschwader und hieben tapfer
auf die Oestreicher ein, allein klerne Vortheile,
die sie erfochten, konnten den großen Verlust nicht
wieder ersetzen; Hochkirch, das Kläger, Gepäck, ein
großer Theck des Geschützes waren schon in der
Feinde Gewalt. — Der anbrechende Tag ge
wahrte keinen Vertheil; ein undurchdringlicher Gie-
bel verhinderte den König, mit seinem Megtrischen
Scharfblick hu tzage der Feinde und der Serntgen
zu erkennen, und vielleicht durch eine rasche Wen-
dung Gluck dfunech auf [ym* Sntr zu bungen.