1817 -
Elberfeld
: Büschler
- Autor: Kohlrausch, Friedrich
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
148 Iii. Ztr. Karl der Große bis Heinrich I. 768 — 919.
halben geführt worden; und bis auf unsere Tage ist
der Streit noch nicht entschieden.
3) Karl der Kahle endlich erhielt den westli-
chen Theil des ganzen Reiches der Franken, und bei
diesem Theile ist der Name Frankreich geblieben. Wir
aber sind wohl zufrieden, daß wir ihn nicht behalten,
sondern den uralten Volksnamen wieder hergestellt
haben, der alle Stämme umfaßt, und der die Ab-
stammung des Volkes von dem alten Stammvater
Teut oder Tuiskon, welchen sie unter die Götter
zählten, in sich enthalt.
56. Die teutschen Könige aus dem Geschlechte
der Karolinger. 843—911.
1. Ludwig der Teutsche (640 — 676)
hatte viel für die Ruhe seines Reiches zu kämpfen,
indem von den östlichen Gränzen her die slavischen
Völker Einfälle machten, von Norden und Nord-
westen aber die Normänner. Diese kühnen See-
fahrer, von altteutschem Stamme, wild, wie ihr
Meer und ihre nordischen Küsten, erschienen, aus
den norwegischen, schwedischen und dänischen Gewäs-
scrrn kommend, mit der Schnelligkeit des Windes
und mit allgewaltiger Tapferkeit an den Mündungen
der Flüsse, und drangen oft tief in die Länder ein.
Sie sind auf der Seine bis Paris, auf der Ga-
ronne bis Toulouse, und auf demrh ei n bis Köln
und Bonn vorgedrungen. Und nicht allein die Ufer
dieser Flüsse litten von ihren Verheerungen, sondern
sie' verstanden sogar ihre 'Schiffe viele tausend
Schritte weit über Land fortzuschaffen und in andere
Flüsse zu bringen, so daß nirgend Sicherheit vor ih-
nen war. So groß war der Schrecken ihres Na-
mens, daß der bloße Ruf vor ihnen her schon die
Menschen zur Fluchl erregte. Ihre Zahl war meisten-
teils klein, wie denn ein Schiffsgeschwader über-