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1. Abth. 2 - S. 222

1817 - Elberfeld : Büschler
222 Iv. Ztr. Heinrich I. bis Nud.v.habsb. 916 — 1273, Anhöhe bei Emaus, das Ziel ihrer Wünsche, Jeru- salem. Ein unendliches Iubelgeschrei erfüllte die Vuft und Freudenthränen stürzten aus Aller Augen. Kaum konnte Gottfried ihren Eifer so weit zügeln, daß sie nicht tollkühn auf die Mauern der Stadt losstürmten. Ihre Eroberung war nicht leicht, und die Besatzung war an Zahl viel stärker als die Kreuz- fahrer; denn nur etwa 40,000 waren von diesen noch übrig. Mit vieler Muhe mußte man Kriegs- maschienen und Sturmleitern in der hokzarmen Ge- gend Zusammenzimmern, und am 14. Juli wurde der erste allgemeine Sturm gewagt. Er mißlang; die Besatzung der Stadt kämpfte mit großer Tapferkeit. Am folgenden Tage aber stürmten die Christen von Neuem, und Gottfried war einer der ersten, der von feinem Kriegsthurme auf die feindliche Mauer sprang. Sein Schwerdt bahnte den übrigen den Weg; bald war die Mauer an allen Seiten bezwungen, die Thoce geöffnet, das ganze Heer stürzte in die Stadt. Ein fürchterliches Blutbad begann; in der ersten Wuth fraß das Schwerdt alles Lebendige in der Stadt, und nur wenige der Einwohner blieben übrig. Dann, als die Besinnung zurückkehrte, reinigten die Krieger ihre Waffen von Blut, und eilten mit ent- blößtem Haupt und barfuß nach den heiligen Oer- tern; und die Stadt, welche noch eben von dem wilden Geschrei des Mordes erschallte, war nun er- füllt mit Gebeten und Lobgesängen zur Ehre Gottes. Darauf dachte man an die Wahl eines Königs für das neue Königreich Jerusalem; Gottfried von Bouillon erschien allen als der würdigste; allein er weigerte sich, da eine Krone zu tragen, wo der Hei- land der Welt unter der Dornenkrone geblutet habe, und nannte sich nur den Beschützer des heiligen Gra- des. Aber als er schon im folgenden Jahre, uoo, starb, nahm sein Bruder Balduin den Namen ei- nes Königs an. Von den spatern Kreuzzügen zur Behauptung der christlichen Herrschaft in Palästina, an welchen auch teutscbe Kaiser Theil nahmen, wird unsere Ge- schichte künftig reden.
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