1817 -
Elberfeld
: Büschler
- Autor: Kohlrausch, Friedrich
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
224 lv. Ztr. Heinrich!, bis Rud. v. Habsb. 91«- —, 273.
seinen Anhang stark zu machen, ein Mittel gebraucht,
welches die Ursache hundertjähriger Unruhen und
Zerrüttungen geworden ist. Er vermahlte seine ein-
zige Tochter an den schon mächtigen Herzog Hein-
rich den Stolzen von Baiern, aus demwelfi-
schen Hause, und gab ihm außer Baiern noch das
Herzogthum Sachsen; das erste Beispiel, daß Ei-
ner zwei Herzogthümer verwaltete. Die große, für
Teutschland und Italien verderbliche, Eifersucht zwi-
schen dem welfischen und hohenstaufischen Hause, wel-
ches letztere auch die G hi bellinen oder Weiblin-
ger genannt wird, ist in diesen Zeiten gestiftet.
Schon Lothars Regierung ist theils mit dem Streite
gegen die Hohenstaufen, theils durch einige italieni-
sche Züge so zersplittert, daß von den schönen Hoff-
nungen, die er durch sein ritterliches, kluges, und
frommes Wesen von stch erregt hatte, gar wenige
in Erfüllung gehen konnten.
Auf seinem zweiten Zuge nach Italien, im Jahr
1187, wurde Lothar krank, und starb auf dem Rück-
wege in einem schlechten Dorfe zwischen dem Inn
und dem Lech. Sein Leichnam ward in dem von
ihm gestifteten Kloster Königslautern in Sachsen be-
graben.
So wie die beiden großen teutschen Fürstenhäu-
ser, die Welfen und Ghibellinen, von nun an die
Blicke auf stch ziehen; so ist auch noch zu einem drit-
ten durch Lothar der Grund gelegt worden, indem
er die Markgrafschaft Nordsachfen, welche damahls
die jetzige Altmark begriff, Albrecht dem Baren,
aus dem Hause Anhalt, gab;" einem der merkwür-
d.igsten Männer seiner Zeit. Er eroberte die Mittel-
mark, so wie die um den Ukersee gelegene Mark,
nebst der Prignitz, von den Wenden, und erwarb
die Stadt Brandenburg., Um den Fleiß der Land-
benutzung und Gewerbe auf die Marken zu verpflan-
zen, zog er viele Anbauer aus der in Flandern
blühenden Volksmenge in sein Land. Er kann als
der eigentliche Stifter der Mark Brandenburg ange
sehen werden; und unter ihm, in der Mitte des
zwölften Iahrhunders, ward auch zuerst der Name