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1. Abth. 2 - S. 263

1817 - Elberfeld : Büschler
Schilderung des Mittelalters. *(>» würdigsten Fleiße in der Ausführung des Einzelnen' Bei der Betrachtung jener außerordenlichen Gebäude wird das Herz groß und die Brust weit, und wir verlieren und vergessen uns selbst ganz in der Größe des Werkes; es ist, als wenn der Geist an dem kühnen Gebilde mit gen Himmel emporgetragen wür- de und die irdische Schwäche ablegte. Das ist aber das rechte Probezeichen von allem, was in der Na- tur und unter den Werken der Menschen in Wahr- heit erhaben ist. Und wenn das Auge, nachdem es sich von dem ersten, überwältigenden Eindrücke des Ganzen gesammelt hat, auch das Einzelne betrachten wrll, so findet es fast keinen Stein an dem ungeheu- ren Gebäude, welcher in seiner rohen Gestalt einge- fügt wäre; sondern ein jeder einzelne trägt irgend eine künstliche Arbeit an sich, welche in die Verzie- rung des Ganzen hmeinpaßt. Wie in Gottes Schöpf- ung kein Grashalm ist, - welcher nicht feine eigene Schönheit und Zierde hat, und wie dieser Halm mit dem Tausenden seines Gleichen und mit Bäumen und Felsen und Seen zusammen ein großes reiches Bild darbietet; so diese Werke teutsches Fleißes und teut- scher Kunst, die treu in dem Kleinsten und erhaben ln dem Gedanken des Ganzen, in solcher Vereini- gung der beiden Endpunkte von keinem Volke der Erde übertroffen sind. *) Zur Ausschmückung der Kirchen und anderer *) Bon dem Münster in Straßburg merken wir uns noch, daß er der höchste Thurm in Europa, und 490 Fuß hoch, ist; Bischof Werner hat dngefangen, das Fundament zur Kirche im I. 1015 zu legen, sie wurde aber erst ,275 vollendet. Darnach entwarf der treffliche Werkmeister, Erwin von Steinback den Plan zu dem Thurme; im I. 1277 wurde der Bau desselben begonnen, und 1488 durch den Werkmeister Johann Hstlz aus Köln vollendet; also, daß an dem Werke 424 Jahre gearbei- tet ist. Von dem Kölner Dome, welcher iw seiner Anlage (durch den Erzbischof Konrad von Hochsteden 1248) noch großartiger ist, ist nicht einmahl die Kirche selbst, qe, schweige der Thurm, fertig geworden, obgleich der Bau 250 Jahre gedauert hat. Darüber werden wir uns nicht verwundern, wenn wir die Tausende von Bildern sehen, die in diesen Steinen ausgehauen sind. Es ist ein ewiger Ruhm unseres Volkes und jener Zei» ten, daß es zu solchen Werken den Fleiß, die Geduld und
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