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1. Abth. 2 - S. 310

1817 - Elberfeld : Büschler
3io V.ztr.rud. v.habsb. bis Karl V. 1278 — 1620. genwartig war, sollte zuerst die Abdankungsurkunde unterschreiben; er suchte Auswege,^ endlich aber gab er nach und las seine Abdankung öffentlich vor. Kai- ser Sigmund und alle Anwesende waren voller Freu- de; der Kaiser erhob sich sogar, küßte dem Papst die Füße, und dankte ihm im Namen der christlichen Welt, daß er ein so herrliches Beispiel der Selbstüberwin- dung gegeben. Allein Johann hatte nur zum Schein nachgegebcn, schon hatte er seine Abrede mit seinem Freunde, dem Herzog Friedrich von Ocstreich, genom- men; dieser veranstaltete gleich darauf am 20. Marz 1415, ein großes Turnier, und als die Aufmerksam- keit Aller auf das Fest gerichtet war, entfloh der Papst verkleidet nach Schafhausen, welches damahls noch eine östreichische Stadt war. Der Herzog folgte ihm, und in der flacht entwichen gleichfalls alle ita- lienischen und östrcichischen Prälaten. Der Papst ge- dachte, auch wider den Willen des Conciliums, seine Gewalt fortzusetzen. Allein die versammelten Kirchen- vater aus Teutschland, England und Frankreich, sammt dem Kaiser Sigismund, nahmen die Sache zu ernsthaft. Das Concilium erklärte, „da seine Gewalt unmittelbar von Christus und über dem Papste sey, so sollten seine Beschlüsse auch ohne päpstliche Bestätigung die Kirche vereinigen und reformiren." Gegen die Entwichenen wurde mit dem größten Flach- druck verfahren. Herzog Friedrich ward von dem Con- ti lium in den Bann und von dem Kaise/ in die Acht aethan, und auf des Letzteren Befehl griffen die schwä- bischen Reichsstädte und die Schweizer des Herzogs Erbländer an, und nahmen sie größtentheils weg. (Erst zehn Jahre nach dieser Zeit nahm der Kaiser den Herzog wieder zu Gnaden an, und gab ihm die Länder, die im Reiche gelegen waren, zurück; die Schweizer aber wollten ihre Eroberungen nicht wieder herausgeben, und behielten das Aargau und andere Stücke). Der Papst, da er des herzoglichen Schutzes be-, raubt war, mußte sich wohl den Beschlüssen des Cou- ciliums fügen; er wurde gefangen in die Nähe von Kostnitz zurückgeführt, um hier sein Eudurtheil zu ver-
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