1808 -
Frankfurt am Main
: Andreä
- Autor: Brand, Jakob
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
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tapfere Krieger. Jeder mußte, sobald er waffenfähig war,
Kriegesdiensie thun; aber im zwanzigsten Jahre erhielt er erst
Sold. Nur Alter und Krankheit machten hiervon Ans,
nahmen.— Waffen: Panzer mit Helme, kurze Wurfspieße-
große Bogen, kleine Schwerdter. — Sie führten ihre Kriege
nach der Art aller rohen Völker. Nie bedienten ße sich einer
Kricgeslist, als bei der Ermordung der Szvkhen. Vergift
tung der Pfeile durch Naphta: — die königliche Leibwache.
§. 121.
Gelehrte Verfassung.
Die Meder galten für die Tartarn der alten Zeit. Sie
waren roh und wild, und verachteten Künste und Wissen,
fä-aften. Ihre ganze Kunst, welche sie besaßen, bestand
Im Reiten und Bogenschießen. Die Wissenschaften waren in
den Händen der Magier. Worin sie aber bestanden, ist um
bekannt.— Von ihrervaukunst zeigt Ekbatana.
§. 122.
Häusliche Verfassung.
Die erste Beschäftigung der Meder war Krieg und Raub;
später lebten sie äußerst weichlich. — Vielweiberei; die meisten
hatten wenigstens sieben Weiber.
In Hinsichr der Lebensart unterschied man die Berg, und
Thalbewohner; jene lebten immer roh und einfach, diese üppig.
Diekranken durften nicht auf dem Bette sterben, sondern
der Sterbende wurde großen Hunden, welche man eigends
hierzu hielt, vorgeworfen.
Nebst dem Hang zum Kriege hatten sie große Vorliebe für
Magie, für Tanze und Spiele.
Sie hatten eine besondere Art, Bündnisse zu schließen.
-Man band nämlich den Daumen derjenigen, welche das
Bündniß schlossen, fr vesi zusammen, ins das Blut hervor,
sprang, welches sie sodann aussogen.
Die Meder trieben keinen Handel; — in der Würdigung
stehen sie weit znrücke.