1809 -
Frankfurt am Main
: Andreä
- Autor: Brand, Jakob
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
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§. ii.
Der Gottesdienst wurde anfangs unter freiemhimmel und
in Hainen gehalten; besonders unter der heiligen Eiche; spater
in Tempeln, und bestand vorzüglich im Gesänge,— dem Schwert
tanze und in Opfern (Menschenopfer). — Auch die erbeuteten
Waffen hingen die Germanen, zur Ehre der Götter, an den
heiligen Bäumen auf. —
Sie hatten Orakeln, Wahrzeichen und Wahrsagerinnen
(die Runen,A!r»ncn, Voten); Priester, welche in großeman-
sehen standen, Barden, Skalden u. s. w. — Ihr Hauptfest
war das Iulfest.
H. 12.
Durch die Bekanntschaft mit den Römern verbreitete sich
schon vor der Völkerwanderung das Christenthum rmter mehr
reren germanischen Stämmen. Frühe waren schon die Gothen,
und im fünften Jahrhunderte die Vandaln, Sueven und
Alanen arianische, und die Franken römische Christen-
Im siebenten Jahrhunderte bekehrten sich die Baiern,'Friesen
u. f, w. — Z)rr vornehmste Verkündiger des Evangeliums
in Germanien war Winntfried aus Devonshire in'england,
oder der heilige Ponifacius; andere merkwürdige Männer:
Rudbert, Kilian, Willbrod, u s. w. — Es entstanden
Bisthümer und Klöster, wodurch eigentlich der Grund zur
Kultur in Deutschland gelegt wurde.
Im Norden trugen Karl des Großen Siege über die
Sachsen znr Aushreitung und Befestigung des Christenthums
has Meiste bei. x
' d) Politj/che Verfassung.
§-
Alle germanische Völkerstämme hatten beirrahe eine und die,'
selbe Verfassung. Die Regterungsform war häufig monarchisch
beschränkt Man muß, um diese Verfassung genauer bestimmen
zu können, drei Stufen derselben annehmen:
O Vor der Wanderung; 2) bei den Einwanderungen in die
römischen Staaken, und 5) nach der Gründung verschiedener
Reiche in 0en eroberten Ländern,