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1. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 85

1875 - Münster : Coppenrath
— 85 — 1609 sah sich Spanien sogar gezwungen, einen Waffenstillstand auf zwölf Jahre zu schließen. Während dieser Ruhe stieg die Republik jener sieben nördlichen Provinzen durch Handel und Schifffahrt zu einer schnellen Blüthe empor und trat in die Reihe der selbständigen europäischen Staaten. Zwar erneuerte sich, nach Ablauf jenes Waffenstillstandes, im Jahre 1621, der Kampf wieder und verwickelte die junge Republik auch in den dreißigjährigen Krieg; aber am Ende desselben wurde ihre Freiheit durch den westfälischen Frieden 1648 auavon Spanien anerkannt und bestätigt. So hatte sich der anfängliche Religionskrieg zu einem politischen Freiheitskampfe gestaltet, welcher mit der Losreißung der nördlichen Staaten von der katholischen Kirche und von der spanischen Herrschaft endete. Die südlichen katholischen Provinzen verblieben unter der spanischen Herrschaft und kamen später an Oesterreich. Verbindung Portugals mit Spanien. — Philipp Ii., der alle seine Versuche, England zu demüthigen, und die Niederlande wieder zu unterwerfen, an der verzweifelten Gegenwehr dieser Völker hatte scheitern sehen müssen, empfand doch den Trost, seiner Krone eine neue Perle, das reiche Portugal, zu gewinnen. Hier war das Königshaus ausgestorben, und unter drei Kronbewerbern gewann Philipp durch Al-ba's Siege den Thron. Sechzig Jahre hindurch, von 1581 bis 1640, blieb es eine Provinz Spaniens und theilte alles Unglück mit diesem Reiche, das gerade von dieser Zeit an durch unglückliche Kriege und unweise Verwaltung seinem eigenen Verderben entgegeneilte. Spaniens alte Feinde, die Engländer und Niederländer, warfen sich nun auch über die herrlichen Besitzungen der wehrlosen Portugiesen her und eroberten einen großen Theil derselben. _ Erst im Jahre 1640, unter der Regierung Philipp's Iv., eines Enkels Philipp's Ii., warfen die Portugiesen das verhaßte spanische Joch ab und wählten den Herzog Johann von Braganza zu ihrem Könige. Mit ihm bekam das Haus Bra-ganza den Thron. Don Karlos. —Auch in seinem häuslichen Leben war Philippii. nicht glücklich gewesen. Er hatte nach einander vier Frauen. Von der ersten, Maria von Portugal, war ihm ein Sohn, Don Kar los, geboren rvömn. Setten sind über die körperlichen und geistigen Eigenschaften eines Menschen so durchaus abweichende Nachrichten in Umlauf gekommen, als über diesen unglücklichen Prinzen. Es scheint der Wahrheit zu entsprechen, daß Don Karlos ein sehr schwächlicher und kränk-
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